Der Deutschtürke traf bereits zum dritten Mal in vier Spielen

Hamburg. Großartig feiern gehen wollte Hakan Calhanoglu nach seiner Galaleistung nicht, aber eine kleine Belohnung forderte der Torschütze zum so wichtigen 1:0 dann doch ein. „Mama wird mich heute Abend bekochen. Ihr türkisches Essen habe ich echt vermisst – und nach diesem Spiel habe ich mir das auch ein bisschen verdient“, sagte der 20 Jahre alte Fußballer, dessen Eltern sich genau das richtige Spiel zum Familienbesuch ausgesucht hatten.

Mit den meisten Schussversuchen (zehn), den meisten Ballkontakten (78) und dem Führungstor war Calhanoglu ohne Frage der Mann des Tages beim 2:1-Sieg gegen Nürnberg, was allerdings kaum verwunderte. So ist der Deutschtürke nach der Verpflichtung Mirko Slomkas förmlich explodiert, war in vier Spielen an vier Toren direkt beteiligt. „Ich habe mir in der Winterpause vorgenommen, mehr Tore zu schießen. Bislang klappt das ja ganz gut“, sagte der Youngster, der insgesamt schon acht Tore in dieser Saison erzielen konnte.

„Hakan ist ein wichtiger Spieler, der noch enormes Entwicklungspotenzial hat“, lobte Torhüter René Adler, „sein Schuss ist eine echte Waffe – und wir müssen dafür sorgen, dass er diese Waffe so oft wie möglich einsetzen kann.“ Ivo Ilicevic meinte sogar, dass er noch nie mit jemandem zusammengespielt hat, der über eine derart herausragende Schusstechnik verfügt: „Die Torhüter können einem da schon leidtun, jeder Ball kommt ja gefährlich.“

Mitleid hat Calhanoglu aber nicht – im Gegenteil. „Natürlich freue ich mich über meine Tore. Aber viel wichtiger ist doch, dass wir endlich wieder klar im Kopf sind. Das sieht man dann auch auf dem Feld“, sagte der frühere Karlsruher, der seine Torserie gegen Stuttgart ausbauen will: „Klar will ich auch beim VfB wieder treffen, auch wenn es nach der Verpflichtung von Huub Stevens dort für uns nicht einfach wird.“ Mama Calhanoglu wird jedenfalls ganz genau hinschauen.