Der HSV hat sich mit seinem Sieg gegen Nürnberg auf den 14. Platz geschoben

Mirko Slomka hat kein einziges Tor geschossen, keinen Treffer vorbereitet und auch kein Gegentor verhindert. Und doch scheint der Nachfolger Bert van Marwijks auf dem besten Weg, die wertvollste HSV-Verpflichtung dieser Saison zu werden. Der Neu-Trainer hat es in Rekordzeit geschafft, eine tot geglaubte Mannschaft aufzurichten, ihr neues Leben einzuhauchen und sogar für ein wenig Fußballkultur zu sorgen. Slomka habe dem Team den Glauben an sich selbst zurückgegeben, sagte René Adler nach dem verdienten 2:1-Sieg und brachte es damit treffend auf den Punkt.

Dabei ist es kein neues Phänomen, dass ein neuer Trainer für einen kurzfristigen Aufschwung sorgen kann. Auch van Marwijk, Thorsten Fink und sogar Michael Oenning ist das beim HSV gelungen. Die Kunst ist es aber, einen nachhaltigen Effekt zu erreichen – eine Kunst, die den allerwenigsten gelingen will. So hat eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen bewiesen, dass Trainerwechsel nur selten einen langfristigen Positiveffekt haben. Doch genau dies könnte Slomka tatsächlich schaffen.

Der frühere Hannoveraner ist akribisch, erfolgsbesessen und vor allem auch mutig. So zögerte Slomka nicht, mit Michael Mancienne, Robert Tesche und Slobodan Rajkovic gleich drei Verbannte, die unter all seinen Vorgängern keine Rolle mehr spielten, aus der Versenkung zurückzuholen. Auch den zuvor schwächelnden Johan Djourou, Petr Jiracek und Jacques Zoua gab Slomka eine neue Chance – und wurde belohnt.

Keine Frage, der HSV ist auch nach dem Sieg noch extrem abstiegsgefährdet. Doch der Glaube an ein Happy End ist zurück – dank Slomka.