Hamburg. Die Vorkommnisse nach der 0:3-Niederlage gegen Hertha BSC am Sonnabend mit der Busblockade, verbalen Schmähungen und Angriffen auf Autos einiger Spieler beschäftigen auch Christian Bieberstein. Das Abendblatt sprach mit dem Chef der HSV-Supporters-Abteilung.

Hamburger Abendblatt:

Wie bewerten Sie die Geschehnisse mit ein wenig Abstand?

Christian Bieberstein:

Die gesamte Situation zeigt, wie frustriert alle sind. Seinen Unmut zu äußern ist in Ordnung, auch verbale Entgleisungen können vorkommen, Fußball ist nun einmal höchst emotional. Klar ist aber, dass einige Fans über das Ziel hinausgeschossen sind, denn es gibt klare Grenzen. Gewalt ist nicht akzeptabel.

Muss es jetzt Konsequenzen für einige HSV-Anhänger geben, die das Maß überschritten haben?

Bieberstein:

Wir werden das, was am Sonnabend passiert ist, innerhalb des Vereins besprechen und aufarbeiten. Zusammen mit dem Fanprojekt haben wir zudem schon deutlich Stellung bezogen.

Was kann man denn als Fansprecher nun machen, um die Situation wieder zu beruhigen?

Bieberstein:

Wir haben auf unserer Homepage einen Appell an die Fans gerichtet, aus dem deutlich hervorgeht, dass wir gewisse Dinge nicht akzeptieren. Natürlich werden wir auch zusammen mit der Fanbetreuung das Gespräch mit einzelnen Spielern suchen, um das, was am Sonnabend vorgefallen ist, aufzuarbeiten.

Befürchten Sie nicht ähnliche Vorkommnisse, sollte der HSV auch am Mittwoch im Pokalviertelfinale gegen Bayern München hoch verlieren?

Bieberstein:

Das Spiel gegen Bayern ist leider etwas in den Hintergrund gerückt. Wichtig ist, dass es eine erkennbare Reaktion der Mannschaft gibt, und zwar nicht nur gegen Bayern, sondern vor allem auch beim Spiel bei Eintracht Braunschweig. Wir müssen diese Serie negativer Ergebnisse endlich stoppen. Es sind noch 14 Spiele, und damit ist es eindeutig zu früh, den Kopf in den Sand zu stecken. So schwer ein wenig Optimismus nach den vergangenen Wochen auch fällt.