Der Neuzugang von Benfica Lissabon musste seinen Auftritt in Hoffenheim erklären. Leihspieler Pierre-Michel Lasogga liegt ein Angebot von Hertha vor. Auch Per Skjelbred will Berlin weiter fest verpflichten.

Hamburg. Als das Auslaufen der Stammspieler am Sonntag nach gerade mal 26 Minuten vorbei war, fing der unangenehme Teil des Tages für Neuzugang Ola John gerade erst an. Während seine Mitspieler unter höhnischen Applaus der wenigen Trainingszuschauer Richtung Kabine trabten, musste der Niederländer noch auf dem Platz seinen erbärmlichen Auftritt vom Vortag Trainer Bert van Marwijk erklären.

„Ola hat überhaupt nicht gut gespielt. Er war wie abwesend“, schimpfte Sportchef Oliver Kreuzer, der zusätzlich zum Trainer ein weiteres Gespräch mit John ankündigte: „Das war nicht sein Tag.“

Tatsächlich vollbrachte der von Benfica Lissabon ausgeliehene Neuzugang beim 0:3 gegen Hoffenheim das Kunstwerk, in einer ganz schlechten Mannschaft noch mal zusätzlich negativ aufzufallen. Der angebliche Offensivallrounder gewann gerade mal 20 Prozent seiner insgesamt nur 20 Zweikämpfe, spielte achtmal den Ball zum Gegner und lief bis zu seiner Auswechslung gerade mal 6,8 Kilometer.

John schoss nicht einmal aufs Tor, und auch einen Torschuss konnte er nicht vorbereiten. „Das war zu wenig“, urteilte Kreuzer, der offenlassen wollte, ob John am Wochenende gegen Hertha eine weitere Chance erhält.

Möglich ist das aber vor allem deswegen, weil Trainer van Marwijk noch seine schützende Hand über seinen Wunschspieler hält. John brauche Spielpraxis, erklärte der Fußballlehrer, und Spielpraxis bekomme man eben nur im Spiel.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass es eben vor allem van Marwijk war, der sich für eine Verpflichtung seines Landsmann starkgemacht hatte. Er habe Sportchef Kreuzer eine Liste mit möglichen Neuzugängen gegeben, hatte der Niederländer im Trainingslager in Abu Dhabi gesagt, und John stand ganz oben auf dieser Liste.

Hertha will Lasogga und Skjelbred halten

Ganz oben auf der Prioritätenliste beim kommenden Gegner Hertha BSC steht seit diesem Wochenende auch wieder die Vertragsverlängerung von HSV-Leihprofi Pierre-Michel Lasogga. Nachdem Berlin vom US-Investor KKR durch einen Anteilsverkauf von 9,7 Prozent und ein Millionendarlehen insgesamt 61,2 Millionen Euro zur Verfügung hat, will Clubmanager Michael Preetz nun zügig neue Gespräche mit Lasogga und auch dem von Dortmund umworbenen Adrian Ramos führen.

„Was ich betätigen kann ist, dass beiden Vertragsangebote vorliegen. Unser Interesse ist es, dass beide für Hertha in der nächsten Saison auf Torejagd gehen“, sagte Preetz am Sonntag dem TV-Sender Sky. Auch der vom HSV ausgeliehene Per Skjelbred soll im Sommer langfristig verpflichtet werden.