Hamburg. Auf die Unterstützung von Holger Hieronymus, Ditmar Jakobs und Thomas von Heesen konnte sich Otto Rieckhoff in den vergangenen Wochen stets verlassen. Doch jetzt stellt sich mit Felix Magath einer der größten Spieler der HSV-Geschichte gegen die sofortige Ausgliederung und die Öffnung des Vereins für Investoren. Der Ansatz sei zwar prinzipiell richtig, nur der Zeitpunkt sei falsch. In der jetzigen Situation würde der Verkauf von Clubanteilen keinen Sinn ergeben, sagte Magath. „Mittlerweile steht der HSV sportlich, wirtschaftlich und atmosphärisch schlecht da. Der Verein gleicht eher einem sinkenden Schiff als einem Luxusliner“, sagte der ehemalige Trainer des FC Bayern „Sportbild Plus“. „In so einem Moment verkauft man nicht, man verkauft nur, wenn die Anteile werthaltig sind. Nur dann erzielt man einen guten Preis. Wenn die Ausgliederung jetzt käme, glaube ich nicht, dass das eingenommene Geld ausreicht, um den HSV an die Spitze zu führen.“

Magath sieht auch die momentane Vereinsführung kritisch: „Die Struktur ist das eine. Entscheidend sind die handelnden Personen. Nicht die Struktur machte Fehler, sondern diese handelnden Personen.“ Bezeichnend sei ja, dass es eigens einer Versammlung bedurfte, um den Vorstand zum Handeln zu zwingen. Allerdings werde mittlerweile nur noch von Konzepten geredet und nicht über den Sport. „Kaum einer will erkennen, dass der HSV vergangene Saison sportliche Schwierigkeiten hatte und in dieser Serie wieder den Abstiegsrängen nahe ist. Aus solcher Situation kommt man nur mit täglicher harter Arbeit heraus. Die vermisse ich aber derzeit beim HSV“, sagte Magath.