Auf dem Laufsteg mit Andreas Hardt

Die Trikots waren tatsächlich rosa. Es heißt, der eine oder andere HSV-Spieler wollte sie gar nicht anziehen, sie wirkten so … gleichgeschlechtlich orientiert. Vielleicht ist es eine späte Reaktion darauf, dass heute in der HSV-Satzung weiße Jerseys für die Heimspiele vorgeschrieben sind.

„Création Pierre Krohn“ hieß seinerzeit das pinkfarbene Modell. Heute ist es Kult.

Inzwischen kommentieren regelmäßig Modeexperten die besten Trikot-Designs. Kürzlich beglückten uns die Bayern mit einem Oktoberfestmodell, der 1. FC Köln spielt zurzeit in einer Karnevals-Sonderedition, der FC St. Pauli vor drei Jahren mit einem 100-Jahre-Hemd. Und alle sind im Fanshop zu kaufen.

Nun hat die italienische Edelmarke Versace ihre Zusammenarbeit mit Real Madrid bei modischen Accessoires und Clubanzügen bekannt gegeben. Für die Königlichen nur das Beste. Das passt schon. Versace verkörpert das „Generöse, Orgiastische, Maßlose“, heißt es in einer Modekritik. Da sehen wir Cristiano Ronaldo gleich vor uns.

Versaces Kontrahent Armani übrigens stattet die italienischen Wintersportler aus, Bogner die deutschen. Kaymer golft, Klitschko boxt in Boss. Ralph Lauren ist beim Tennis in Wimbledon und New York zugegen. Die Modezaren sind überall.

Fast. Denn verzweifelt fragen wir uns nach der ersten Ansicht des neuen deutschen WM-Trikots mit seinen dicken roten Bruststreifen: Warum nicht auch bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft?

Aber wahrscheinlich will der DFB nur einen neuen Kult erschaffen. Falls es mit dem Titel doch nichts wird.