Fast hätte sich Dirk Möhrle selbst das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht. Als der Ex-Chef von Max Bahr Anfang Oktober 50 Jahre alt wurde, da war die Übernahme der Hamburger Baumarktkette schon zum Greifen nah. Nun wird es wohl noch bis Ende des Monats dauern, bis Möhrle zusammen mit dem Dortmunder Konkurrenten Hellweg endgültig den Zuschlag für das insolvente Unternehmen bekommt. Die Aussichten stehen aber nach der grundsätzlichen Entscheidung des Gläubigerausschusses ausgesprochen gut.

Für Möhrle ist der Wiedereinstieg bei Max Bahr mit vielen Emotionen verbunden. Jahrzehnte befand sich das Unternehmen mit dem blau-gelben Logo im Familienbesitz. Möhrles Vater Peter machte in der Nachkriegszeit aus der einstigen Holzhandlung eine der führenden Baumarktketten.

Sieben Jahre stand der Sohn selbst an der Spitze von Max Bahr. Doch Ende 2004 schied er im Streit mit dem Vater aus. Max Bahr ging an den Konkurrenten Praktiker – der Anfang vom Ende. Dirk Möhrle verlegte sich zwischenzeitlich auf Immobilien, gründete eine Firma in Berlin und stieg ins Zeitschriftengeschäft ein. Nun kehrt er zu seinen Wurzeln zurück. „In mir fließt gelbes Blut“, hat er mal gesagt.