Der 20-Jährige war mit zwei Treffern der Matchwinner im kleinen Derby der Hamburger Clubs. „Das war Emotion pur und ein wichtiger Sieg gegen den Erzrivalen.“

Hamburg. Der HSV II hat nach dreieinhalb Jahren mal wieder ein Derby gegen den FC St. Pauli II gewonnen. „Das war Emotion pur und ein wichtiger Sieg gegen den Erzrivalen“, freute sich Matchwinner Kerem Demirbay. Unter den Augen von HSV-Trainer Thorsten Fink und -Sportchef Oliver Kreuzer empfahl sich der 20-jährige Stürmer vor 4210 Zuschauern am Millerntor mit zwei Treffern für höhere Aufgaben. Besonders sein aus 24 Metern über die Mauer ins kurze Eck gezirkelter Freistoß zum 1:0 (57.) war eine Augenweide. „Diese Freistöße übe ich“, sagte der talentierte Angreifer, der fast mit dem Schlusspfiff einen Konter des HSV II zur Entscheidung in dem Regionalligaduell nutzte (89.).

Der Sieg im Derby war verdient. Bis zur Führung der Gäste hatten die von Thomas Meggle trainierten St. Paulianer nicht einen gefährlichen Torschuss zu verzeichnen, während die Gäste vor allem durch Mohamed Shirdel über die rechte Außenbahn für viel Gefahr sorgten und sich einige gute Einschussgelegenheiten herausspielten. Die größte vergab Shirdel nach einer Ecke von Demirbay alleine vor Pliquett mit einem verunglückten Dropkick aus sechs Metern (45.). St. Pauli II wachte erst nach dem Rückstand auf, konnte das Blatt jedoch nicht mehr wenden.

Die beste Chance nutzte Laurynas Kulikas zwar (69.), stand jedoch wie bereits in der ersten Halbzeit Michael Gregoritsch (32.) im Abseits. So durfte sich ein alteingesessener St. Paulianer im HSV-Dress über drei Punkte freuen. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht effektiv genug. Insgesamt ist unser Sieg verdient“, analysierte HSV-Innenverteidiger Fabio Morena, der gut spielte. Die Reaktion auf seine Rückkehr fiel fair aus. Bis auf ein trauriges Plakat (“Fabio…Vom Capitano zum Herzensbrecher“) gab es keine negativen Reaktionen der St.-Pauli-Fans auf ihren früheren Kapitän, wofür Morena sich bei den „intelligenten und toleranten St.-Pauli-Fans“ bedankte. „Ich glaube, dass ich das nach meiner Zeit hier auch verdient habe“, sagte Morena.