Hamburg. HSV-Reporter Florian Heil absolviert fünf Tage lang das Trainingsprogramm der HSV-Fußballprofis. Das Protokoll des fünften und letzten Tages:

Ein letztes Mal quälen, nachdem am Vortag die abschließende Einheit mit den Jungs von Niendorf überstanden war. Ein letztes Mal der Versuchung widerstehen, einfach liegen zu bleiben und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Doch der Plan sah nach einem 30-minütigen Lauf am Morgen noch einen abschließenden Kraftzirkel „à la Vidovic“ vor. Der Konditionstrainer des HSV hatte sich für die letzte Einheit ein sogenanntes Rope Circle Training in Kombination mit Rumpfkraft und Stabilisation ausgedacht.

Mein Physiotherapeut Sebastian Möller-Riepe rief mich vorher ungläubig an, ob ich mir sicher sei, dieses Training, bei dem man zwei dicke Seile beständig in Bewegung halten muss, auf 45 Minuten anzusetzen. Er gäbe mir 30 Sekunden pro Übung, nach vier Übungen wäre ich platt. Und: Er hatte recht. Das Seil bauten wir während der anderen Übungen zwar immer mal wieder ein, aber die dicken Taue 45 Minuten in hohem Tempo zu bewegen war völlig illusorisch.

Im Übrigen hatten sich auch andere Freizeitsportler in den vergangenen Tagen in Möller-Riepes Praxis an Vidovics Übungen versucht, in der von ihm vorgegebenen Intensität hat sie niemand absolvieren können. Ich bin also nicht allein mit meinen Misserfolgen, ein Profitraining eins zu eins nachzustellen. Am Ende des Projekts kann ich in Kürze festhalten: Ich habe es überlebt, mich nicht ernsthaft verletzt, mich enthaltsam ernährt und an jeder erdenklichen Stelle des Körpers Muskelkater. Jetzt heißt es die Nachuntersuchung im Athleticum des UKE abwarten, ob sich die Quälerei der vergangenen fünf Tage auf meinen Körper auch positiv ausgewirkt hat. Ein ausführlicher Abschlussbericht erfolgt am Sonnabend.