Im Mittelfeld hat Skjelbred statt Arslan die Nase vorn. Bruma soll bleiben, Scharner darf gehen

Hamburg. Trainer Thorsten Fink brauchte nicht lange überlegen: "Rudnevs wird unser Derbyheld", beantwortete der HSV-Coach die Frage eines Reporters, der wissen wollte, wer nach drei Niederlagen gegen Bremen in Folge am ehesten für den erhofften Sieg gegen Werder sorgen könnte. "Artjoms ist richtig gut drauf. Er hat sich stark entwickelt", erklärte Fink, der auch Rafael van der Vaart die Rolle des Matchwinners zutraut: "Rafael wäre mal wieder dran. Ich hätte nichts dagegen, wenn er einen Freistoß reinzirkelt."

Während also die Rollen der Hauptfiguren für den Sonntag aus Finks Sicht schon mehr oder weniger vergeben sind, gilt es nun noch um die Besetzung der letzten noch freien Rolle des wichtigsten Nebendarstellers auf der rechten Mittelfeldseite. Erst nach dem Abschlusstraining am Sonnabendnachmittag will sich Fink endgültig entscheiden, ob Tolgay Arslan oder Herausforderer Per Skjelbred von Anfang an auflaufen darf. Während Arslan Vorteile zu haben schien und er am Freitag auch das gelbe Leibchen der Stammkräfte überstreifen durfte, tendierte der Coach dann doch zu einem Wechsel zugunsten Skjelbreds. Der Norweger war bereits in der vergangenen Woche in Nürnberg für den gelb-rot-gefährdeten Arslan in die Mannschaft gerückt und hat seine Sache ähnlich gut wie zum Ende der Hinrunde gemacht. "Eine finale Entscheidung will ich mir aber möglichst lange offen lassen", sagte Fink.

Festgelegt hat sich der Coach dagegen für den Ersatz des verletzten Michael Mancienne (Bänderriss im Sprunggelenk), den Jeffrey Bruma vertreten soll. Dabei muss der Niederländer nicht nur gegen Werder beweisen, dass er sehr wohl das Zeug dazu hat, sich dauerhaft als Stammspieler neben Heiko Westermann im Abwehrzentrum durchzusetzen. Sportchef Frank Arnesen will bereits in Kürze das Gespräch mit dem FC Chelsea suchen, bei dem Bruma noch bis 2014 unter Vertrag steht. Bereits an diesem Wochenende ist Chelseas Eddie Newton, der sich um sämtliche Leihspieler des englischen Premier-League-Club kümmert, in Hamburg, um mit Bruma über dessen Perspektiven zu sprechen. Im Gegensatz zu Abwehr-Konkurrent Paul Scharner, der bis zum Saisonende zum FC Sunderland will (Fink: "Reisende soll man nicht aufhalten"), soll Bruma gehalten werden.