HSV-Torwart nach starker Hinrunde im Fokus. Fink optimistisch: “Ich habe das Gefühl, wir sind im Moment besser drauf als Bremen.“

Hamburg. Im Fußball gibt es Worthülsen für alle Lagen. Vor einem Derby gehören Sätze wie "Das Spiel ist für die Stadt und die Fans enorm wichtig" zum festen Repertoire. Um der Anhängerschaft den unbedingten Siegeswillen zu vermitteln, passt "Wir müssen zeigen, dass wir noch heißer sind als der Gegner" immer. Kein Wunder also, dass drei Tage vor dem Nordduell zwischen dem HSV und Bremen Formulierungen wie diese Konjunktur hatten. Unterm Strich haben sie aber alle nur eine Botschaft: "Wir wollen gewinnen."

Thorsten Fink ist bei zwei Versuchen ein Erfolg gegen Bremen bisher versagt geblieben (0:2, 1:3), doch der HSV-Trainer sieht gute Chancen, diese Mini-Negativserie beenden zu können: "Ich habe das Gefühl, wir sind im Moment besser drauf als Bremen." Mit seiner Aussage, man wolle sich mit einem Sieg gegen Bremen oben festsetzen, wies Fink auf den Fahrstuhlcharakter dieser Partie hin. Schließlich beträgt der Abstand zwischen dem Tabellensechsten Freiburg (27 Punkte) und dem 15. Nürnberg (21) nur sechs Zähler, für den HSV (25) kann es also schnell nach oben oder eben unten gehen.

Mitentscheidend für die Fahrtrichtung wird auch sein, ob Rafael van der Vaart schnell wieder zu seiner Form findet. "In Nürnberg hatte ich noch Angst", gestand er, "doch jetzt habe ich mehr Vertrauen, ich fühle mich von Tag zu Tag besser." Wer an der Seite van der Vaarts im rechten Mittelfeld aufläuft, ließ Fink offen, wahrscheinlich wird aber Tolgay Arslan eine weitere Chance von Beginn an erhalten, während dem in Nürnberg guten Per Skjelbred erneut die Jokerrolle zukommen dürfte.

Für René Adler könnte eine gute Leistung auch positive Konsequenzen haben. Bundestorwarttrainer Andreas Köpke sitzt auf der Tribüne. Ein Hinweis, dass der HSV-Keeper gute Chancen hat, beim Länderspiel in Frankreich (6.2.) zum Einsatz zu kommen.