Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Dass Lionel Messi wieder zum Weltfußballer des Jahres gewählt werden würde, war etwa ebenso einfach vorherzusagen wie ein Wahlergebnis in Weißrussland. An das Bild des kleinen Mannes mit dem Ballon d'Or in den Händen hat sich die Fußballgemeinde - außer Cristiano Ronaldo - inzwischen gewöhnt.

Spieler des Jahres, Torjäger des Jahres, Trainer des Jahres - der Vermarktung des Fußballs sind keine Grenzen gesetzt. Allein die Bundesliga könnte, wenn sie denn wollte, mit einer Serie weiterer Ehrungen aufwarten. Hier einige Nominierungen:

Paar des Jahres: Rafael und Sylvie van der Vaart für den Glamour, der plötzlich über Hamburg kam.

Trennung des Jahres: Sylvie und Rafael van der Vaart für das Aus ihrer Traumehe (wobei noch offen ist, ob sie den Preis wegen der Geschehnisse in der Silvesternacht für 2012 oder erst für 2013 erhalten).

Verletzter des Jahres: Arjen Robben, mit freundlicher Unterstützung des Schambeins, einer weichen Leiste und diverser Muskelfasern.

Party des Jahres: die stürmischen Feierlichkeiten kurz vor dem Wiederaufstieg der Fortuna aus Düsseldorf im Relegationsspiel gegen Hertha BSC, bei denen als Souvenir ein Stück vom Rasen ausgeschnitten wurde.

Kurzarbeiter des Jahres: Der Leverkusener Simon Rolfes setzte beim Derby gegen Düsseldorf Maßstäbe für Effektivität. 75 Sekunden nach seiner Einwechslung sah er die Rote Karte.

Fast-Comeback des Jahres: Bernd Schuster war nur 479 Kilometer und einen Flug vom Trainerjob in Wolfsburg entfernt, als ihm Manager Klaus Allofs doch lieber absagte.