Abu Dhabi. Wenn Füße tatsächlich viel über den Rest eines Menschen verraten könnten, dann wäre es um HSV-Torhüter René Adler schlecht bestellt. In seinen Badelatschen fallen sofort die bandagierten großen Zehen auf, und auch die Zehen daneben sind blau unterlaufen. "Wir sind doch Fußballer und keine Fußmodels", sagt Adler lächelnd, dem es auch sonst richtig gut in der Sonne Abu Dhabis geht. "Nach dem Trainingslager wollen wir in der Rückrunde mal richtig angreifen. Platz zehn ist doch Niemandsland, damit bin ich nicht zufrieden", sagt der 27-Jährige, der sich die Überraschungsmannschaften Frankfurt, Freiburg und Mainz als Vorbild genommen hat: "Vor diesen Teams habe ich Hochachtung."

Ganz und gar nicht anerkennungswürdig empfindet Adler das andauernde mediale Theater rund um die Trennung zwischen Rafael van der Vaart und seiner Frau Sylvie. "Das ist sicher keine einfache Zeit für ihn, aber er ist Vollprofi. Im Training sieht man ihm das alles nicht an", sagt Adler, der seine eigenen Lehren aus dem öffentlichen Zirkus gezogen hat. Ein inszeniertes Privatleben, wie es sein Kollege und dessen Frau Sylvie bis zu ihrer Trennung geführt haben, will Adler unter allen Umständen verhindern. "Ich habe viel mit meiner Freundin darüber gesprochen. Wir haben uns klar dagegen entschieden", sagt der Keeper, der mit der Schauspielerin Lilli Hollunder liiert ist, "wir verzichten bewusst auf die eine oder andere Anfrage, wollen lieber unsere Ruhe haben." Zum Wohle der Beziehung müsse man manche Dinge ganz einfach zurückschrauben. "Im Team sind wir aber natürlich für Rafa da, wenn er uns braucht", sagt Adler.