Die Langzeitverletzten van der Vaart, Jiracek und Jansen wollen im Januar ihr Comeback feiern

Hamburg. Am Tag, an dem die Welt untergehen sollte, konnte man rund um den Volkspark tatsächlich das Gefühl bekommen, dass die Mayas mit ihrem Kalender vielleicht doch nicht so falsch lagen. Die Geschäftsstelle des HSV war am Freitag genauso verwaist wie der Parkplatz und der Trainingstrakt der Profis. Selbst Rehatrainer Markus Günther, der an normalen Tagen eigentlich immer an der Arena mit den angeschlagenen Spielern anzutreffen ist, war nirgends zu sehen.

Letzteres dürfte sich allen Maya-Prognosen zum Trotz aber bereits am 30. Dezember ändern. Sofern die Welt bis dahin noch nicht untergegangen sein sollte, bittet Thorsten Fink zum Rückrundentrainingsauftakt - und die Expertise von Rehatrainer Günther dürfte dann wieder mal gefragt sein. Der 45-Jährige soll mitentscheiden, welche Langzeitverletzten drei Tage später mit ins Trainingslager nach Abu Dhabi reisen dürfen.

Besonders bei den Stammkräften Rafael van der Vaart, Marcell Jansen und Petr Jiracek soll genau hingeschaut werden. Die Tendenz scheint aber klar: Spätestens im Laufe des Januars darf sich Fink mit van der Vaart, Jiracek und Jansen über drei "Neuzugänge" freuen.

Am besten genesen scheint bisher Linksverteidiger Jansen, der nach seiner Schulterluxation im Trainingslager sicher dabei sein dürfte. Der 27-Jährige hatte sich vor vier Wochen beim Fitnesstraining die Schulter ausgekugelt, wobei auch die Kapsel beeinträchtigt wurde. "Meine Reha läuft gut, und ich denke, dass ich im Januar wieder fit bin", hatte er bereits vor der letzten Hinrundenpartie gegen Leverkusen bei Facebook geschrieben.

Einen kleinen Rückschlag musste dagegen Rafael van der Vaart verkraften. Weil der Muskelfaserriss, den sich der Niederländer am 23. November beim Spiel in Düsseldorf zugezogen hatte, noch immer nicht optimal verheilt ist, strich er kurzerhand seinen Weihnachtsurlaub in Dubai. Statt mit Gattin Sylvie die Sonne zu genießen, schwitzt van der Vaart lieber bei der Reha in der niederländischen Heimat. Die Zielsetzung Abu Dhabi bleibt für den Mittelfeldregisseur aber bestehen: "Zum Trainingsstart möchte ich wieder auf dem Platz stehen und angreifen."

Größtes Sorgenkind aus dem Trio ist und bleibt Petr Jiracek, der seit zwei Monaten mit einer Schambeinentzündung auf Eis liegt. Bis zum Trainingsauftakt lässt sich der Mittelfeldrenner täglich im Endala-Krankenhaus in Prag behandeln, um ebenfalls das Ticket für Abu Dhabi zu ergattern. "Bei Petr müssen wir noch ein wenig vorsichtig sein", sagt Sportchef Frank Arnesen, "aber wenn er wieder fit ist, dann dürfen wir uns auf einen echten Neuzugang in der Rückrunde freuen." Und von so ein bisschen Warten wird die Welt ja nicht gleich untergehen.

Im Abendblatt-Blog "Matz ab" kritisiert Horst Hrubesch, Europapokalsieger von 1983, die Strukturen des HSV: "Die Bundesliga hat nachgewiesen, dass mit diesen Strukturen nicht zu arbeiten ist."