Sein juristisches Spezialwissen will Ralf Bednarek als HSV-Aufsichtsrat nicht einsetzen müssen: Der 37-Jährige kümmert sich in der Sozietät Schumacher & Partner vor allem um Insolvenz- und Strafrecht. Wohl aber will Bednarek vom 13. Januar an, sollte er sich denn bei den Wahlen durchsetzen, weiter leidenschaftlich für das Wohl seines Klubs kämpfen. Seit 2008, als er die Leitung der einflussreichen, über 60 000 Menschen zählenden Mitgliederorganisation Supporters Club übernahm, verschlang sein ehrenamtliches Engagement neben dem Beruf wöchentlich 20 bis 30 Stunden. Schnell erwarb er sich so den Ruf, ein Anwalt der Fans zu sein. Als Moderator von "Supporters TV" geht er regelmäßig beim Hamburger Sender TIDE auf Sendung.

Wie sehr dem gebürtigen Hamburger der HSV ans Herz gewachsen ist, merkte Bednarek während seines fünfjährigen beruflichen Zwischenstopps im "Ausland" - in Düsseldorf. Selbst in dieser Zeit verpasste der "Allesfahrer" so gut wie kein Heim- oder Auswärtsspiel. Als er 2006 nach Hamburg zurückkehrte, gab er sich die gewissermaßen volle HSV-Dröhnung und besuchte fortan alle erdenkbaren Vereinssitzungen - die der Gemeinschaft der Senioren sogar mit einer Sondergenehmigung, weil er noch nicht das Eintrittsalter (35 Jahre) erreicht hatte. Diese Basis will er nicht aus den Augen verlieren: "Der Aufsichtsrat gibt die Leitlinien des Klubs vor und ist der verlängerte Arm der Mitgliedschaft."