Ein Kommentar von Kai Schiller

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich auch außerhalb Hamburgs herumgesprochen hatte, dass es gleich aus zweifacher Hinsicht von Vorteil wäre, einen Spieler wie Heung Min Son unter Vertrag zu haben. Der 20-jährige Südkoreaner ist ein Werbestar in seiner Heimat, durch ihn werden Türen zu Sponsoren in Fernost geöffnet. Wichtiger ist aber etwas anderes: Abseits aller Marketingstrategien ist Son vor allem ein hochtalentierter Fußballer - und das hat sich tatsächlich längst herumgesprochen.

Umso mehr wäre es wünschenswert, wenn Frank Arnesen dem Lockruf des schnellen Geldes widerstehen könnte, um möglichst bald den Vertrag zu verlängern. Millionenofferten aus England - da kann sich der Sportchef sicher sein - werden auch später noch kommen.

Son ist nicht nur Werbebotschafter und ein guter Fußballer, er ist vor allem einer der wenigen Profis, die tatsächlich hier in Hamburg ausgebildet wurden. Als B-Jugendlicher kam Son im Rahmen eines Projekts vor vier Jahren in die Hansestadt, vor zwei Jahren debütierte er bei den Profis und erhielt an seinem 18. Geburtstag seinen ersten Profivertrag. Noch immer hat Son viele Defizite, muss sich im Zweikampf und in der Defensivarbeit verbessern. Aber er ist und bleibt Hamburgs talentiertestes Eigengewächs seit Hasan Salihamidzic. Der Bosnier wurde in Ochsenzoll ausgebildet, hatte aber die beste Zeit seiner Karriere bei Bayern und in Turin. Da wäre es doch mehr als nur ein gutes Signal, wenn Sons Glanzzeit noch kommt - beim HSV.