Hamburg. Uwe Seeler ist vor dem Klubjubiläum nicht in Feierlaune. "Wenn man eine Tradition hat, sollte man sie auch pflegen", sagte Seeler in einem sid-Interview, "jeder Verein hat eine Seele, und die darf man nicht verletzen." Der 75-Jährige weiter: "Wenn man einen Verein zu sehr entfremdet, wird es schwierig. Man hätte oder besser muss eigene Leute stärker in den Verein, in die Jugendarbeit einbinden."

Die Arbeit von Sportchef Frank Arnesen hat Seeler bisher nicht überzeugt: "Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er die Bundesliga unterschätzt hat. Die Mannschaft des letzten Jahres war 08/15." Und wenn sich dies nicht ändert, schließt er selbst nach 66 Jahren beim HSV eine Abwendung von seinem Verein nicht mehr aus: "Es kann alles passieren. Als der HSV zuletzt gegen Augsburg spielte, habe ich das erste Mal in meinem Leben nach 20 Minuten abgeschaltet. Ich konnte es einfach nicht mehr sehen."

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