Der Mittelfeldstar feiert heute sein Hamburg-Debüt beim Niendorfer TSV. Dessen Sohn Damian möchte der Klub in sein Jugendteam aufnehmen.

Hamburg. Einen Tag vor "meinem wichtigsten Spiel des Jahres" versucht Markus Schwoy gar nicht erst, auf die Euphoriebremse zu treten. "Natürlich ist die Partie gegen den HSV für jeden Amateurfußballer etwas Besonderes", sagt der der 32-Jährige, "für mich ist es das Highlight des Jahres." Das Freundschaftsspiel des Niendorfer TSV heute Abend (18.30 Uhr, Sachsenweg) gegen die Profis des HSV ist für Schwoy auch deshalb so besonders, weil auf den defensiven Mittelfeldspieler die dankbare Aufgabe zukommt, die Kreise von Rafael van der Vaart einzuengen: "Rafael sollte sich warm anziehen", kündigt Schwoy schon mal im Spaß an.

Tatsächlich wurde nach dem Transfer van der Vaarts auch für Niendorfs Verantwortliche aus dem Spaß rund um das Spiel plötzlich Ernst. Der Oberligaklub hatte zunächst lediglich mit 2000 Zuschauern kalkuliert, rechnet nun mit 3000 Interessierten. "Nachdem sicher war, dass van der Vaart in Niendorf sein Hamburg-Debüt feiern wird, war für uns klar, dass es das größte Spiel unserer Vereinsgeschichte wird", sagt Manager Carsten Wittiber, der für den Festtag 2000 Liter Bier organisierte und darauf hinwies, doch bitte mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen.

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Zumindest ein Zuschauer kann guten Gewissens behaupten, nicht wegen des Biers, sondern ausschließlich wegen des niederländischen Neuzugangs des HSV zum Sachsenweg zu kommen: Damian van der Vaart. Der sechsjährige Sohn des Superstars will sich heute Abend den Auftritt seines berühmten Papas gemeinsam mit seiner Nanny anschauen. "In Tottenham hat Damian öfters beim Fußball zugeschaut. Er war Fan von Luca Modric", sagt van der Vaart, der derzeit nach einem Fußballverein für seinen Sprössling sucht. Der HSV hat allerdings nur Jugendteams ab acht Jahren. Doch auch dieses Problem könnte heute Abend gelöst werden: "Wir würden Damian mit offenen Armen empfangen", sagt Michael Imme, Niendorfs Ansprechpartner für Spielgruppen und Pampersliga.

Zu echten Vertragsverhandlungen dürfte es nach dem Spiel der Spiele heute aber nicht kommen. "Optimal wäre es, wenn wir den Abend beim gemeinsamen Bier ausklingen lassen und uns darüber freuen, dass wir nicht zweistellig verloren haben", sagt Schwoy, der seinen jüngeren Kollegen sogar den Vortritt bei der Jagd nach van der Vaarts Trikot überlassen will: "Ich bin mir sicher, dass ich diesen Abend so schnell nicht vergessen werde - auch ohne Trikot."