Ein Kommentar von Alexander Laux

Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es für René Adler von Joachim Löw. Im "Kicker" kündigte der Bundestrainer vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer am Freitag an, dass der HSV-Torwart in den ersten vier Länderspielen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nicht zum Kader gehören wird. Immerhin kündigte Löw an: "Aber auch ihn werden wir beobachten."

Adler ist nicht der einzige Nationalspieler a. D. im HSV-Team, auch Dennis Aogo, Marcell Jansen und Heiko Westermann warten seit geraumer Zeit vergeblich auf positive Post aus der DFB-Zentrale - womit wir bei einem Kernproblem wären. Nicht nur das A-Team ist eine "HSV-freie Zone", auch in Nachwuchsteams sind Talente aus der Hansestadt ein seltenes Gut.

Im aktuellen Kader der U21 für die EM-Qualifikation steht nur Maximilian Beister, die U19 und die U17 verzichtet in diesen Tagen gänzlich auf HSV-Akteure, die U16 hat Finn Porath eingeladen. Fünf DFB-Teams mit zwei HSV-Talenten, das zeigt deutlich, auf welchem Gebiet die Rothosen Nachholbedarf haben - sofern es überhaupt noch zur Strategie gehört, begabte Fußballer aus Norddeutschland und dem gesamten Bundesgebiet nach Hamburg zu locken, wie es immer mal wieder als Ziel verkündet wird.

Wenn in zwei bis drei Jahren ein längerfristiges Urteil über Frank Arnesen gefällt wird, muss ein wesentliches Kriterium sein, ob sich beim DFB dann mehr HSV-Spieler finden als derzeit. Sein Auftrag lautete bei seiner Einstellung ja nicht, den Abstieg zu verhindern, sondern ein Team aufzubauen - und für den entsprechenden Unterbau zu sorgen.