Die Aufsichtsräte wollen zudem über eine Verkleinerung des Gremiums diskutieren

Hamburg. Offiziell wollte gestern niemand etwas verraten. Nachdem Aufsichtsrat Jürgen Hunke in der gestrigen Ausgabe des Abendblatts etwas geheimnisvoll verkündet hatte, in der heutigen Sitzung des Kontrollgremiums eine Grundsatzdebatte anzustoßen, gingen er und seine Kollegen gestern medial in die Defensive. Seine Beweggründe wolle er zunächst in der heutigen Sitzung preisgeben, sagte Hunke, der sich gestern lediglich mit Chefkontrolleur Alexander Otto telefonisch abstimmte. "Bevor ich mich öffentlich zu den Anregungen von Herrn Hunke äußere, möchte ich mir zunächst anhören, welche Ideen er hat", sagte Otto.

Inoffiziell sickerte gestern trotz aller Zurückhaltung durch, was Hunke heute Abend genau ansprechen will. So geht es dem Vorsitzenden des Finanzausschusses gleich um zwei grundsätzliche Fragen. Punkt eins: Hunke strebt offenbar eine Ausgliederung oder zumindest Teilausgliederung der Profiabteilung an, die von Großteilen der Mitglieder bislang immer kategorisch ausgeschlossen wurde. Zuletzt musste Ex-HSV-Chef Bernd Hoffmann ein derartiges Vorhaben 2005 entnervt aufgeben, nachdem seine geplante Strukturreform am lautstarken Widerstand innerhalb des Vereins scheiterte.

Aber auch der zweite Vorschlag Hunkes dürfte zu hitzigen Debatten im Aufsichtsrat führen. So soll der frühere HSV-Präsident eine Verkleinerung des Kontrollgremiums befürworten, die zuletzt auch vom ehemaligen Aufsichtsratschef Horst Becker vorgeschlagen wurde. Eine Abstimmung über die beiden brisanten Tagespunkte soll es heute Abend aber noch nicht geben. Ebenfalls auf der Tagesordnung: die formale Zustimmung zur lange geplanten Fan-Anleihe und die Berichterstattung des Vorstands über die sportliche Situation der Profis vor dem Saisonstart.