Der spanische Klub schuldet den Hamburgern noch immer 500 000 Euro für Mathijsen

Palma. In der vergangenen Woche hat der HSV recht ungewöhnliche Post vom FC Malaga bekommen. In dem Brief, der an Sportchef Frank Arnesen adressiert war, baten die Verantwortlichen des spanischen Champions-League-Qualifikanten den HSV um einen zeitlichen Aufschub für die noch immer ausstehenden 500 000 Euro, die als Restrate des 1,75-Millionen-Euro-Transfers von Joris Mathijsen vor einem Jahr bereits bis zum 15. Juli fällig waren. Bis zum 27. August, so wird in dem offiziellen Schreiben versichert, wolle man die Summe an den HSV aber definitiv überweisen. "Wir brauchen das Geld", sagt Arnesen, "aber natürlich versuchen wir auch zu helfen."

Der ungewöhnliche Vorgang zeigt schonungslos auf, wie gravierend die Finanzsituation für den einstigen Neureichenklub der Primera Division tatsächlich ist. So wurde der andalusische Verein erst vor zwei Jahren von Scheich Abdullah Bin Nasser Al Thani aus Katar für 25 Millionen Euro mit dem Versprechen aufgekauft, Malaga mit Millioneninvestitionen innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Konkurrenten vom FC Barcelona und Real Madrid zu machen. Tatsächlich hat es der Verein mit einer ganzen Reihe von kostspieligen Neuzugängen, darunter auch die früheren Hamburger Ruud van Nistelrooy und Mathijsen, bis auf den vierten Platz in der vergangenen Saison geschafft.

Die wirtschaftliche Krise Spaniens verschonte aber auch die Metropole am Mittelmeer nicht. So wollte der neue Klubeigentümer ursprünglich ins Baugewerbe in der Region investieren und den Verein als Werbeträger verwenden. Da sich Spanien aber in einer Wirtschafts- und Immobilienkrise befindet, ist der Standort für den Scheich nicht mehr interessant, weshalb er den Verein wieder abstoßen und das Geld abziehen will. Ein Großteil der Spieler soll sogar monatelang keine Gehälter bekommen haben. Mathijsen wurde nun an Feyenoord Rotterdam abgegeben, van Nistelrooy beendete seine Karriere und HSV-Sportchef Arnesen muss wohl etwas länger als vereinbart auf die fälligen Restzahlungen warten.