Wunschspieler Serdar Tasci vom VfB Stuttgart wäre die teure Lösung, der algerische Innenverteidiger Madjid Bougherra eine Alternative.

Hamburg. Uli Ferber ist bemüht, alles von seinem Mandanten fernzuhalten. "Kein Wort", so der Berater von HSV-Wunschspieler Serdar Tasci, "ich spreche kein Wort mit Serdar, das nicht unmittelbar mit der WM zu tun hat. Er soll sich hier konzentrieren." Um das sicherzustellen, reiste Ferber sogar nach Südafrika, besuchte seinen Schützling gestern im Mannschaftsquartier der deutschen Nationalmannschaft. Ob der Stuttgarter Innenverteidiger vom HSV-Interesse weiß? Ferber: "Ja. Hamburg hatte schon letzte Saison Interesse an ihm. Er weiß auch jetzt Bescheid."

Und er will weg. Das hat Serdar Tasci zuletzt mehrfach betont. Tasci sprach nach nunmehr zehn Jahren beim VfB Stuttgart, für den er alle Jugendnationalmannschaften durchlief, von einem nötigen "Tapetenwechsel". Bei seiner Vertragsverlängerung ließ sich der 23-Jährige zudem eine Ausstiegsklausel in den Vertrag setzen, die ihm den Wechsel ins Ausland ermöglicht. Ob er auch für die Bundesliga eine Ausstiegsklausel hat? "Nein", sagt Ferber, "deswegen muss sich der HSV zuerst mit dem VfB in Verbindung setzen."Womit Ferber die Wahrheit ein wenig verbogen hat. Eben so, wie es im Profigeschäft gängige Praxis ist, fühlte er selbst bei den Schwaben vor - und brachte die bittere Nachricht mit, dass sein Mandant wohl nicht unter zehn Millionen Euro zu haben ist.

Zu viel für den HSV, weshalb sich die Hamburger Offiziellen nach weiteren Kandidaten umsehen. Neben Wunschspieler Tasci ist auch der algerische Nationalspieler Madjid Bougherra eine Option. HSV-Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann traf sich am Mittwoch mit den Beratern des 27-Jährigen. Der Innenverteidiger von den Glasgow Rangers, dem auch Angebote von Liverpool und Sevilla vorliegen sollen, wäre mit rund sieben Millionen Euro Ablöse deutlich günstiger.

"Es waren sehr gute, aussichtsreiche Gespräche", sagt Berater Andreas Müller, "Wir hoffen, dass es schon bald eine Zusage gibt. Es liegt nur noch am HSV." Weniger am HSV, sondern viel mehr an Schalke liegt der Fall Rafinha. Und während dessen Zukunft noch lange nicht geklärt ist, weiß man in Gelsenkirchen immerhin über die Gegenwart des vom HSV umworbenen Rechtsverteidigers Bescheid. Mit einem Tag Verspätung stieß der Brasilianer gestern zur Mannschaft, fuhr mit ins Trainingslager nach Borkum.