Ohne den Kroaten, der zeitnah verpflichtet werden soll, siegte der HSV 6:0 gegen Suwong II

Suwong. Dass der HSV Talent zur Improvisation hat, wurde beim gestrigen Testspiel gegen Suwong II deutlich. So musste HSV-Assistenztrainer Frank Heinemann als Schiedsrichter einspringen, da die koreanischen Veranstalter vergessen hatten, einen Unparteiischen zu benennen. Zu viel bekam Heinemann aber nicht zu tun. In einer einseitigen Partie gewann das Team von Thorsten Fink, der vor dem mit 1,5 Millionen Dollar dotierten Turnier um den Peace Cup (Freitag) kräftig durchwechselte, verdient mit 6:0.

Trotz des klaren Ergebnisses wurde allerdings erneut deutlich, dass die andauernde Improvisation im zentralen Mittelfeld beim HSV keine Dauerlösung sein kann. Und tatsächlich darf sich Fink darüber freuen, dass zumindest der erste von zwei geforderten Mittelfeldspielern gefunden scheint. Wie das Abendblatt erfuhr, gehen die Verhandlungen zwischen Sportchef Frank Arnesen und Dynamo Zagreb um einen Transfer von Wunschspieler Milan Badelj, 23, auf die Zielgerade. So hoffen Hamburgs Verantwortliche in der kommenden Woche Einigung über die Ablöse zu erzielen, die zwischen drei und vier Millionen Euro liegen soll. "Er ist ein guter Spieler. Ich kenne ihn und habe ihn auch schon gesehen. Aber ich sage nichts zu ihm, solange er nicht unterschrieben hat", sagte Fink, der auf eine baldige Vollzugsmeldung hofft.

Glaubt man Badelj Nationalmannschaftskollegen Ivo Ilicevic, dann darf sich der HSV möglicherweise über einen echten Coup freuen. "Milan ist ein sehr guter Fußballer, der alles mit dem Ball kann. Er ist kreativ und kann das Spiel lenken. Er ist erst 23 Jahre alt, hat aber in Zagreb schon eine Führungsrolle", lobt Hamburgs Kroate, der zu dem verheißungsvollen Fazit kommt: "Badelj kann uns weiterhelfen."

In Zagreb ist man sich ohnehin sicher, dass sich Badelj nahtlos in die Liste seiner prominenten Vorgänger einfügen wird. So wurde in den vergangenen Jahren mit Mario Mandzukic (7 Millionen Euro), Luka Modric (21 Millionen), Ognjen Vukovic (6 Millionen), Eduardo (13,5 Millionen) und Vedra Corluka (13 Millionen) nahezu das halbe EM-Team Kroatiens ins Ausland verkauft. Ob neben dem umworbenen Kroaten möglicherweise auch ein Chilene zum HSV wechselt, ist dagegen völlig offen. Zwar hat Arnesen auch Interesse an Genuas Offensiv-Allrounder Cristobal Jorquera, mit einer baldigen Einigung ist allerdings nicht zu rechnen. Im offensiven Mittelfeld wird der HSV also vorerst weiter improvisieren müssen.

HSV Halbzeit 1: Mickel - Lam, Bruma, Mancienne, Aogo - Westermann, Skjelbred - Beister, Tesche Ilicevic - Rudnevs. HSV Halbzeit 2: Mickel - Diekmeier, Besic, Steinmann, Jansen - Norgaard, Sala - Töre, Arslan, Son - Berg. Tore: 1:0 Rudnevs (21.), 2:0 Ilicevic (35.), 3:0 Tesche (45.), 4:0 Arslan (87.), 5:0 Son (89.), 6:0 Son (90.).