Hamburg. Plötzlich druckste Frank Arnesen herum und hätte sich offensichtlich am liebsten in bester "Raumschiff Enterprise"-Manier aus dem Presseraum gebeamt. Mangels einer solchen Vorrichtung beantwortete der HSV-Sportchef die Frage nach einer möglichen Verpflichtung von Rafael van der Vaart schließlich erst ausweichend mit allgemeinen Sätzen: "Wir wollen grundsätzlich nicht so viel über andere Spieler reden. Van der Vaart ist ein hervorragender Spieler, der im Moment bei Tottenham Hotspurs unter Vertrag steht. Alles andere behalten wir intern."

Dann aber kam die Ehrlichkeit des Dänen doch durch. Die Nachfrage, ob es richtig sei, das es kein ernsthaftes Interesse gebe, beantwortete der Sportchef mit einem ehrlichen "Nein". Ein überraschendes Dementi eines Desinteresses, dass der zwei Stühle weiter sitzende Trainer Thorsten Fink sofort zu "verwässern" versuchte, indem er schnell hinzufügte, dass alle Spieler, die so gut seien wie der Niederländer, von Interesse wären.

Dennoch war nicht mehr zu verbergen, dass hinter den Kulissen die Bemühungen um eine Rückkehr des 29-Jährigen intensiviert wurden. Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass der technisch versierte Offensivmann einer der Lieblingsspieler von Investor Klaus-Michael Kühne ist. Dieser hatte kürzlich erst betont, dass er zu einem weiteren Engagement in einer Investorengruppe bereit wäre. "Eine solche Gruppe gibt es aber derzeit nicht", betonte Mediendirektor Jörn Wolf.

Ohne eine externe finanzielle Hilfe wäre ein solcher Transfer in jedem Fall nicht zu realisieren. Van der Vaart steht bei Tottenham noch bis zum Juni 2014 unter Vertrag und wäre sicher nicht unter einer Ablöse in der Größenordnung von zehn bis zwölf Millionen Euro zu haben. Zudem müsste man den Nationalspieler auch mit einem großzügigen Gehalt davon überzeugen, in der kommenden Saison nicht in einem internationalen Wettbewerb spielen zu dürfen.

Zuletzt war van der Vaart, der von 2005 bis 2008 für Hamburg spielte und dann zu Real Madrid wechselte, mit Bundesliga-Konkurrent Schalke 04 in Verbindung gebracht worden. Klar ist: Beim HSV würde er eine seit längerer Zeit klaffende Kreativlücke in der Zentrale schließen.