Der HSV-Peruaner trifft im dritten Heimspiel in Folge - Heung Min Son steckt dagegen im Tief

Hamburg. Nach 61 Minuten schlich Heung Min Son mit gesenktem Kopf vom Platz. HSV-Trainer Thorsten Fink hatte ein Einsehen und erlöste den 19-Jährigen, dem abermals rein gar nichts gelingen wollte. Man hatte in der Tat den Eindruck, als befänden sich 21 Herrenspieler und ein A-Jugendlicher auf dem Platz: Fast jeden Zweikampf verlor der talentierte Stürmer, zudem versprangen ihm die Bälle in Serie. "Es ist eine völlig normale Entwicklung, dass ein so junger Spieler in eine solche Phase kommt", sagte Sportchef Frank Arnesen. "Wir müssen ihm jetzt helfen." Son hat hohe Ansprüche an sich selbst, will regelmäßig spielen und Tore schießen - nun kämpft er mit dem selbst auferlegten Druck.

Ganz anders Sturmkollege Paolo Guerrero, der sich in der Form seines Lebens zu befinden scheint. Das dritte Tor im dritten Heimspiel in Folge, dazu beweglich, trickreich und enorm einsatzfreudig, auch wenn ihm zum Ende der Partie als Einzelkämpfer ein wenig die Puste ausging. "Das ist eben ein Bundesligazweikampf", sagte der Peruaner zu seinem Treffer zum 1:0, als nach dem langen Abschlag von Drobny gleich zwei Nürnberger Verteidiger besser zum Ball standen, Guerrero aber seinen Körper voll einsetzte und die Gegenspieler zu Statisten degradierte. Auch Heiko Westermann fand lobende Worte für seinen Teamgefährten. "Paolo hat einfach Spaß derzeit, und das ist wichtig für sein Spiel."

Wer den Stoßstürmer im kommenden Auswärtsspiel beim FSV Mainz unterstützt, ist noch unklar. Mladen Petric wird nach seinem Muskelfaserriss Anfang der Woche wieder im Mannschaftstraining zurückerwartet, doch ob es für einen Einsatz reicht, ist ungewiss. So deutet vieles auf Ivo Ilicevic hin, der als Son-Ersatz nur eine Minute benötigte, um das 2:0 vorzubereiten und mit seinen Finten für jeden Abwehrspieler ein unangenehmer Gegner ist. "Ivo war noch nicht hundertprozentig fit, deshalb hat er nicht von Beginn an gespielt", erläuterte Fink. Den konditionellen Rückstand dürfte der Kroate in den fünf Tagen bis zum nächsten Spiel jedoch aufgeholt haben.