Die Chelsea-Leihgabe ist nach Startschwierigkeiten in der HSV-Abwehr angekommen

Hamburg. Als ihm Trainer Thorsten Fink am vergangenen Sonntag nach dem 2:0 über die TSG Hoffenheim gratulierte, dachte Jeffrey Bruma zuerst, es sei wegen des ersten Heimsieges. Dann aber erfuhr er, was er zunächst nicht glauben wollte: "Ich hatte 94 Prozent meiner Zweikämpfe gewonnen", so der Innenverteidiger über einen Wert, wie er im Profifußball in seiner Gilde höchst selten vorkommt. Bruma weiter: "Es hat mich natürlich riesig gefreut. Vor allem nachdem der Anfang so schwierig für uns war."

Im 13. Anlauf dieser Saison das erste Mal zu null gespielt, zuvor gab es 25 Gegentreffer in zwölf Spielen, das sind im Schnitt mehr als zwei pro Spiel. Der HSV hatte ein Defensivproblem. "Ich musste mich am Anfang länger an die Bundesliga gewöhnen", gibt Bruma, der vor dieser Saison vom FC Chelsea auf Leihbasis zum HSV gewechselt war, zu. Inzwischen aber hat der niederländische Nationalspieler das Niveau der Bundesliga erreicht - sogar mit Schwankungen nach oben. "Das verdanke ich auch Heiko Westermann", lobt Bruma seinen Abwehrchef, "wir reden viel miteinander, und unsere Abstimmung passt jetzt. Da sehe ich gut aus. Zum einen, weil Heiko sehr viel Erfahrung hat und die an mich weitergibt. Zum anderen aber auch, weil unser Trainer uns beiden eine klare Philosophie vorgibt, an die wir uns halten."

Und das mit Erfolg. In den vier Spielen unter Fink kassierte der HSV mit vier Treffern durchschnittlich nur noch halb so viele Gegentore wie unter Finks Vorgänger Michael Oenning. Auch, weil Jeffrey Bruma zu seiner Form gefunden hat. "Ich fühle mich jetzt richtig fit", sagt der 20-Jährige, der für zwei Jahre ausgeliehen wurde und per Option von Chelsea wieder abberufen werden könnte. Allerdings schränkt Bruma ein: "Vertraglich muss auch ich zurückwollen. Und danach sieht es im Moment absolut nicht aus."