In der Presserunde dabei ist auch Seeler-Biograf Roman Köster

Rotherbaum. Uwe Seeler wird am heutigen Sonnabend 75 Jahre alt. Gefeiert wird "uns Uwe" jedoch längst nicht nur an seinem Geburtstag: Die HSV-Legende zählt zu den beliebtesten deutschen Sportlern aller Zeiten, gilt als großes Vorbild. Denn dieser Hamburger Ehrenbürger beeindruckt nicht nur mit Toren von damals, sondern mit seinem sozialen Einsatz von heute.

Doch wie steht es um die derzeit aktiven Spieler? Wer hat das Potenzial, auch nach dem Karriereende noch ein Star zu sein? "Gibt es noch Idole im Sport?" heißt das Thema der "Hamburger Presserunde", die der Fernsehsender Hamburg 1 am Sonntag um 21.45 Uhr ausstrahlt.

"Mario Götze, Thomas Müller, Mesut Özil - wir hatten lange nicht mehr so viele Idole wie heute", sagt Matthias Brügelmann, Chefredakteur von "Sport-Bild". Dass ein Fußballer, wie einst Uwe Seeler, einem einzigen Verein treu bleibt, sei mittlerweile kaum mehr vorstellbar. "Wechsel gehören zur Karriere dazu. Das schmerzt die Fans, schadet aber dem Vorbildcharakter eines Sportlers nicht, solange er dabei ehrlich ist." Für Roman Köster, Seeler-Biograf ("Danke, Fußball") und seit 48 Jahren eng mit Uwe Seeler befreundet, ist auch das skandalfreie Privatleben eines Sportlers vorbildlich. "Uwe Seeler ist seit fast 53 Jahren mit seiner Ilka verheiratet. Und dann schaut man sich dagegen mal die Schlagzeilen über Lothar Matthäus an, der zweifelsohne ein toller Fußballer war."

Lars Pegelow (NDR 90,3), der als kleiner Junge Boris Becker bewunderte, glaubt, dass viele junge Sportler nicht darauf vorbereitet sind, plötzlich im Rampenlicht zu stehen. "Manche werden über Nacht zum Star und sind dann mit der damit verbundenen Rolle überfordert." Idole seien wichtig - gerade im Sport, sagt Abendblatt-Sportchef Peter Wenig. "Aber niemand wird ein Idol, weil er nach einem Tor demonstrativ auf das Vereinswappen zeigt."

Hamburger Presserunde, Sonntag, 21.45 Uhr auf Hamburg 1