Am Millerntor sind neben dem Niederländer vier weitere Ex-HSV-Stars dabei, die 2000 beim legendären 4:4 gegen Turin auf dem Platz standen.

Hamburg. Was für eine Frage! Ob der "Tag der Legenden" für ihn ein Pflichttermin sei? Nico-Jan Hoogma lacht kurz, dann zählt er auf: 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010 und 2011. Zum siebten Mal komme er jetzt schon ans Millerntor, "natürlich ist dieser Tag ein Pflichttermin in meinem Kalender".

Gemeinsam mit Ehefrau Monique hat sich der frühere HSV-Kapitän bereits am Freitag aus Almelo auf den Weg nach Hamburg gemacht. "Die erste Nacht übernachten wir bei ehemaligen Nachbarn, die zweite Nacht im Hotel", sagt Hoogma, der es gar nicht erwarten kann, seine früheren Mitspieler zu treffen: "Ich habe gehört, dass mit mir gleich fünf Jungs dabei sind, die damals beim sensationellen 4:4 gegen Juventus Turin auf dem Platz standen."

An das legendäre Spiel vor ziemlich genau elf Jahren kann sich der heutige Manager von Heracles Almelo noch bestens erinnern. 0:1 Tudor, 1:1 Anthony Yeboah, 1:2 Inzaghi, 1:3 Inzaghi. 2:3 Mehdi Mahdaviki, 3:3 Jörg Butt, 4:3 Niko Kovac und 4:4 Inzaghi. "Diese Partie werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen", sagt Hoogma, neben dem am Sonntag auch die Legenden Roy Präger, Rodolfo Cardoso, Bernd Hollerbach und Stig Töfting dabei sind.

"Das sind alles richtig gute Jungs", sagt Hoogma, der ins Schwärmen gerät, wenn er erst mal anfängt, über die HSV-Vergangenheit zu sprechen. Spricht man den 43-Jährigen allerdings auf die Gegenwart an, ist es mit der guten Laune schnell vorbei. "Was beim HSV derzeit passiert, tut weh. Sehr weh." Aus der Ferne könne er nur schwer beurteilen, was die Gründe für die Misere sind, Neu-Sportchef Frank Arnesen kenne er nur von Hörensagen, sagt Hoogma, der vor etwas mehr als einem Jahr fast selbst HSV-Sportchef geworden wäre. Ob er im Nachhinein erleichtert sei, das damalige Angebot abgelehnt zu haben? "Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, aber das hat nichts damit zu tun, dass der HSV jetzt Tabellenletzter ist", sagt der frühere Abwehrmann, "nach den unprofessionellen Vertragsgesprächen mit dem Aufsichtsrat blieb mir damals gar nichts anderes übrig, als dem HSV abzusagen."

Hoogma interveniert. Er wolle sich seine gute Laune bewahren, schließlich sei er zum Feiern nach Hamburg gekommen. Bereits am Sonnabend geht der Partymarathon für ihn auf dem Rasen in Elmshorn los, wo er mit einem zusammengewürfelten Haufen ("Nico & Friends") gegen die Alt-Liga des HSV zur Vorspeise antritt, ehe am Sonntag ab 15.15 Uhr die siebte Auflage des Legendenspiels als Hauptgang folgt.

Höhepunkt des Wochenendes sei für ihn das erste Treffen mit HSV-Legende Kevin Keegan, der von Organisator Reinhold Beckmann als Ehrenspielführer für das Team Hamburg verpflichtet wurde. Als kleiner Junge habe er Keegan bei einem Turnier in Rotterdam gesehen, als der Engländer beim FC Southampton spielte. "Jetzt treffe ich ihn erstmals persönlich."

Erstmals gemeinsam beim Legendentag auf dem Rasen aktiv sind auch die aktuellen HSV- und St.-Pauli-Trainer Michael Oenning und André Schubert, die gemeinsam mit Hoogma die positive Bilanz von Team Hamburg gegenüber Team Deutschland, diesmal trainiert von Felix Magath, Stefan Effenberg und Udo Lattek, noch ausbauen wollen. "Am Wichtigsten ist, dass alle ihren Spaß haben, sich keiner verletzt, viele Zuschauer kommen und ordentlich Geld für Reinhold Beckmanns Verein NestWerk zusammenkommt", sagt Hoogma, "gewinnen dürfen wir aber natürlich trotzdem."

Ein legendärer Liveticker vom Spiel www.abendblatt.de/legenden