Hamburg. Wenn der HSV heute Abend um 19.15 Uhr zum Freundschaftsspiel gegen den FC Valencia (Sport1 live) in die Imtech-Arena einläuft, wird Mladen Petric wohl nicht als Erster mit der Spielführerbinde einlaufen, sondern wie gewohnt als letzter HSV-Spieler. Nachdem der Kroate dem HSV mitteilte, die Vertragsverhandlungen vorläufig aussetzen zu wollen, ist klar, dass er nicht der neue Mannschaftskapitän des HSV wird. Der Spielführer könnte schon heute präsentiert werden - Kandidaten sind Heiko Westermann und Dennis Aogo.

Die Option Petric kam nur infrage, falls Petric seinen Vertrag vorzeitig verlängert hätte. Sowohl Trainer Michael Oenning als auch Sportchef Frank Arnesen hatten sehr optimistisch eine Entscheidung noch vor Beginn dieser Saison angekündigt. Daraus wird nun allerdings nichts. "Wir haben uns in sehr entspannter Atmosphäre unterhalten und unsere Vorstellungen ausgetauscht. Ich möchte diese so wichtige Entscheidung aber ganz in Ruhe und ohne jeglichen Druck treffen", sagt Petric. Und er fügt hinzu: "Zum gegebenen Zeitpunkt werden wir uns sicher wieder zusammensetzen."

Petrics Vertrag läuft noch bis Saisonende, anschließend wäre der 30-Jährige ablösefrei und könnte bei einem Wechsel ein branchenübliches Handgeld kassieren. "Einen Wechsel in diesem Sommer kann ich mir nicht vorstellen", sagt der HSV-Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow und betont: "Mladen ist sehr motiviert, die Gespräche waren gut. Es gibt keinen Grund, an ihm zu zweifeln." Ebenso sieht es Oenning, der Verständnis für die Entscheidung seines Angreifers hat: "Möglicherweise ist Mladens nächster Vertrag der letzte, den er in seiner Profikarriere abschließen wird. Natürlich will das überlegt sein. Ich habe weiter die Hoffnung, dass er noch lange beim HSV bleibt."

Vier Jahre soll der Vertrag nach Petrics Vorstellungen laufen. Allerdings ist der Kroate dem Vernehmen nach eher auf kurzfristigen Erfolg fixiert. Und nicht darauf, als Führungsspieler hier etwas aufzubauen, dessen Früchte erst später geerntet werden. Deshalb will er wohl abwarten, wie sich das neu formierte Team entwickelt.