Der Däne sieht keinen Bedarf, weitere Spieler zu verpflichten

Oldenburg/Hamburg. Seit nunmehr fünf Monaten bastelt Frank Arnesen am neuen, rundum verjüngten HSV. 13 zumeist sehr erfahrene Spieler mit einem Altersdurchschnitt von über 28 Jahren mussten seither gehen. Dafür kamen fünf Neue mit einem Altersdurchschnitt von 20,8 Jahren. Einige junge Talente aus der eigenen U 23 drücken diesen Schnitt weiter nach unten. Mission erfüllt? "Ich glaube schon", sagt Arnesen zufrieden, "Stand jetzt sind wir personell abgeschlossen. Wenn keiner mehr geht und sich niemand schwerer verletzt, wird nichts mehr passieren. Wir sind gut aufgestellt."

Dass es dabei nur zu einem knappen 2:1-Erfolg beim Fünftligisten VfB Oldenburg reichte, ist für Arnesen kein Problem. Im Gegenteil, der Däne war nach seinem ersten Pflichtspiel als HSV-Sportchef glücklich. "Hier ging es nur um Gewinnen oder Verlieren - und wir haben gewonnen. Darüber sollten wir sehr glücklich sein und nicht mehr über das Wie nachdenken. Ab jetzt zählt nur noch das erste Punktspiel am kommenden Freitag in Dortmund."

Dennoch war der 54-Jährige noch nicht völlig zufrieden. Die vielen Fehlpässe quittierte Arnesen immer wieder mit heruntergezogenen Mundwinkeln. Einzig die beiden Treffer sowie immer wieder Aktionen vom agilen Gökhan Töre konnten bei Arnesen zustimmenden Beifall abrufen. Das Gegentor in der 34. Minute hingegen tangierte Arnesen kaum. Der Sportchef blieb bewegungslos sitzen, ehe er seinen entsetzten Sitznachbarn, Vorstandschef Carl-Edgar Jarchow, mit mäßigem Erfolg zu beruhigen versuchte. "Erstes Pflichtspiel, erster Sieg. Ich hatte trotz eines unglaublich disziplinierten Gegners nie das Gefühl, dass wir hier verlieren."

Der HSV-Sportchef hatte dem Start entgegengefiebert. "Als wir am Freitag zur Abfahrt nach Oldenburg in den Bus gestiegen sind, da kribbelte es schon ordentlich." Ob die Mannschaft schon bereit ist, sich auch mit den Großen der Bundesliga zu messen? Der Däne ist davon überzeugt. "Wir haben personell einiges umgestellt. Nicht alles wird von Beginn an klappen. Aber wir wollen mutig spielen, uns gegen die Großen etwas trauen. Auch am Freitag in Dortmund." Denn dort wird es für ihn, das weiß auch Arnesen, den ersten echten Gratmesser geben, wie seine bisherige Arbeit einzustufen ist.