Hamburg. Erleichterung beim HSV: Die Mannschaft ist in der neuen Zusammenstellung offenbar konkurrenzfähig. Die beiden Spiele im Liga-total-Cup gegen die vermeintlich besten deutschen Mannschaften aus München (2:1) und Dortmund (0:2) zeigten, dass sich die Hamburger mit ihrem stark verjüngten Team nicht verstecken müssen. Gegen den BVB war eine gewisse Müdigkeit zwar nicht zu übersehen, doch zumindest ein Mannschaftsteil scheint sich bereits gefunden zu haben: die Viererkette.
Dennis Aogo ist links gesetzt, Heiko Westermann zentral, Dennis Diekmeier rechts - und nach den Eindrücken aus den beiden Härtetests auch Neuzugang Michael Mancienne. "Er hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht, ruhig und mit Übersicht gespielt", lobte Trainer Michael Oenning. In der Tat wirkte der Engländer in beiden Partien hoch konzentriert und demonstrierte sein gutes Stellungsspiel. "Ich kann ein Spiel lesen", formulierte Mancienne seine größte Stärke unlängst selbst. Der Innenverteidiger fing viele Bälle ab, machte kaum Fehler und bevorzugte den einfachen Pass im Spielaufbau - anders als sein Vorgänger Joris Mathijsen. "Ich bin zufrieden mit meinem Auftritt, obwohl die Enttäuschung über die Niederlage gegen den BVB noch immer überwiegt", sagte Mancienne gestern, dessen Nachname nach eigenem Bekunden "Mässiänn" ausgesprochen wird und nicht wie oft gehört "Mänschin".
Nicht wenige hatten im Vorfeld weit größere Stücke auf den holländischen Nationalspieler Jeffrey Bruma als zentralen Verteidiger neben Westermann gesetzt - doch der Neuzugang leidet an hartnäckigen Achillessehnenproblemen und lässt sich derzeit in seiner Heimat behandeln. Der geplante Einsatz am Sonnabend beim Kurzturnier in Zwolle und am Sonntag beim Testspiel in Groningen muss ausfallen. Ob Bruma zum Bundesliga-Auftakt fit ist, erscheint äußerst fraglich.
(fhe)