Gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund verlor der HSV im Endspiel des Liga-total-Cups nach Toren von Santana und Zidan 0:2.

Mainz. Der Ort für die Austragung des Liga-total-Cups schien für den HSV bestens gewählt, genau wie der Gegner. Schon einmal, am 28. Juli 2003, konnten die Hamburger in Mainz einen Titel der kleineren Kategorie erringen. Nach einem 4:2 über Dortmund durfte der damalige Kapitän Tomas Ujfalusi den Ligapokal entgegennehmen. Ein gutes Omen für die Saison war der Erfolg nicht. Der HSV wurde nur Tabellenachter, Trainer Kurt Jara bereits im Oktober entlassen. Vielleicht ist es deshalb nicht schlecht, dass gestern die Partie gegen den BVB mit 0:2 verloren ging.

Als Einziger der vier Teilnehmer des Kurzturniers hatte es HSV-Trainer Michael Oenning bei der Startformation des Vortages belassen, die die Bayern 2:1 besiegte. Auf der Bank saßen mit Marcell Jansen und Muhamed Besic sowie Ersatztorwart Wolfgang Hesl nur noch drei Spieler mit Bundesligaerfahrung. BVB-Coach Jürgen Klopp hingegen besetzte sechs Positionen neu.

Das HSV-Spiel konnte allerdings nicht an die disziplinierte Vorstellung vom Dienstag anknüpfen. Zwar hatte Heung Min Son, der in bislang allen Testspielen mindestens einen Treffer erzielt hatte, in der elften Minute die große Chance zur Führung. Allerdings vergab der Südkoreaner frei vor Dortmunds Ersatzkeeper Mitchell Langerak seinen 18. Treffer in der laufenden Vorbereitung. Und auch die Viererkette, die gegen den FC Bayern sehr gut gestanden hatte und von Oenning ein Sonderlob ("Das sah schon sehr gut aus, so wie wir es sehen wollten") bekam, funktionierte zu Beginn nur bedingt. Gleich drei Großchancen ließen Kapitän Heiko Westermann und seine Nebenleute in der Anfangsviertelstunde zu. Zuerst parierte HSV-Torwart Tom Mickel einen Santana-Kopfball (6.), dann scheiterte BVB-Spielmacher Shinji Kagawa freistehend zweimal aus 16 Metern (11., 23.). Chancen für den HSV? Fehlanzeige. Weder der erneut im offensiven zentralen Mittelfeld aufgebotene Gökhan Töre noch die Außenspieler Eljero Elia und Änis Ben-Hatira konnten den zu oft allein im Sturmzentrum agierenden Son in Szene setzen.

"Das Format mit zweimal 60 Minuten an zwei Tagen ist ungewöhnlich, außerdem merkt man deutlich, dass beide Mannschaften noch mitten in der Saisonvorbereitung stecken", stellte Borussias Sportdirektor Michael Zorc der Partie zur Pause ein bescheidenes Zeugnis aus, was auch für die zweite Halbzeit galt. Die Partie verflachte immer mehr, Gündogans Distanzschuss (36.) war lange Zeit der einzige Höhepunkt. Die müde wirkenden HSV-Profis hatten überhaupt keine Aktionen mehr. Auch die Einwechslung von Jansen für Töre (Ben-Hatira wechselte in die Mitte) brachte nichts ein. Wie gegen die Bayern präsentierte sich das Mittelfeld mit dem Duo Jarolim/Kacar als löchrig.

Fast logisch, dass die Dortmunder am Ende die Tore erzielten. Erst traf Santana, unbewacht von Westermann, nach Flanke von Perisic (50.), dann erhöhte Zidan auf 0:2 (51.). Der HSV nahm es nicht allzu schwer. "Das war genau die Standortbestimmung, die wir haben wollten. Ich habe gesehen, dass die Jungen Bundesliga spielen können", sagte Oenning. Viel besorgter war der HSV-Coach wegen Jeffrey Bruma, der in die Niederlande reiste, um dort seine Achillessehnen-Beschwerden untersuchen zu lassen.

Im Spiel um Platz drei siegte der FC Bayern München gegen Gastgeber Mainz 05 mit 7:6 nach Elfmeterschießen. Nach 60 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Tore für Mainz erzielten Noveski (11.) und Ujah (59.), für München trafen Alaba (30.) und Petersen (57.).

Die Statistik

HSV: Mickel - Diekmeier, Mancienne, Westermann, Aogo - Kacar, Jarolim, Töre (46. Jansen) - Ben-Hatira, Elia - Son.

Dortmund: Langerak - Piszczek, Felipe Santana , Hummels (31. Hornschuh), Löwe - Gündogan, Kehl (31. Vrancic) - Leitner (31. Kringe), Kagawa (31. Perisic), Le Tallec - Zidan.

SR: Drees (Münster-Sarmsheim), Zuschauer: 32 284. Tore: 0:1 Santana (50.), 0:2 Zidan (51.)