Der HSV will mit Petric vorzeitig verlängern. “Beide Seiten können sich vorstellen, weiter zusammenzuarbeiten“, sagte der Kroate.

Hamburg. Petrics Zukunft. Da geht doch was! Entgegen den Aussagen seines Beraters Volker Struth, der vom ersten Treffen mit dem neuen HSV-Vorstand enttäuscht war, zeigte sich Mladen Petric zufrieden. "Es war ein atmosphärisches Gespräch, aus dem ich positive Schlüsse ziehe", sagt der Angreifer, mit dem der HSV gern vorzeitig verlängern würde. "Beide Seiten können sich vorstellen, weiter zusammenzuarbeiten", sagt Petric, dessen Vertrag nach der Saison 2011/2012 ausläuft. In dem Gespräch sei es auch um das Szenario im vergangenen Sommer gegangen, als Petric seinen bereits mit dem VfB Stuttgart eingetüteten Wechsel vom alten HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann untersagt wurde. Und das, obwohl man dem Kroaten zuvor suggeriert hatte, dass er bei einem passenden Angebot wechseln dürfe. "Sie wollten wissen, ob ich mir einen Verbleib jetzt vorstellen kann oder ob das Sommertheater zu tief sitzt."

Tut es nicht. Dafür nagt an dem Top-Torjäger des HSV der Frust über fehlende internationale Spiele. "Mir wäre etwas mehr Belastung lieber", sagt Petric, "denn wenn man seine gesamte Karriere immer international gespielt hat, fehlt einem schon was. Ich vermisse die Reisen, das Training im fremden Stadion am Vorabend. Und vor allem die Spiele." Deshalb gelte jetzt nur noch das Ziel Europa League. Trotz der aktuell drei Punkte Rückstand auf den fünften Platz (Mainz 05) und dem Tabellendritten aus Hannover als nächsten Gegner: "Hannover 96 ist eine große Überraschung", lobt Petric, "aber wir reden hier auch nicht über eine Übermannschaft. Unser Anspruch muss sein, im eigenen Stadion jedes Spiel zu gewinnen. Auch das."

Nachwuchsjournalisten. Michael Oenning ist ein rhetorisch gut ausgebildeter Mensch. Das wissen jetzt auch die Jungen und Mädchen, die den 45-Jährigen im Rahmen des Girls' Days gestern bei der Pressekonferenz interviewen durften. Mit der Frage, ob Oenning denn auch über die Saison hinaus in Hamburg bleibe, wollte ein Junge wissen, ob der Münsterländer auch kommende Saison als Cheftrainer beim HSV arbeiten wird. "Ich werde ganz sicher noch länger in Hamburg bleiben", so Oenning, der damit bei uns für kurzweiliges Aufsehen sorgte. Die Entscheidung? Mitnichten. Denn der Interimstrainer fügte hinzu: "Das aber erst mal nur deshalb, weil meine Familie hier lebt. Ansonsten gibt es nichts Neues zu berichten." Noch nicht. Allerdings, so habe ich es gehört, soll schon nach dem Hannover-Spiel eine Entscheidung bekannt gegeben werden - mit guten Chancen für Oenning.

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