Hamburg. Nun ist es also raus: Trainer Armin Veh verlässt den Hamburger SV zum Saisonende. Eine Entscheidung, ob er seinen bis 2012 laufenden Vertrag erfüllen würde, hatte Veh zeitnah angekündigt. Am Dienstag verkündete er nun seinen Beschluss. "So kann man nicht arbeiten. Es geht hier nicht mehr um Fußball", erklärte Veh und machte keinen Hehl daraus, dass er sein Schicksal auch an den Verbleib des Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann geknüpft hatte. Ihm fehle die Perspektive im Verein, erklärte der 50-Jährige und warnte: "Es ist eine gefährliche Situation im Verein. So etwas habe ich noch nie erlebt."
Eine Klausel gab Veh und dem HSV die Option, den Vertrag bis zum 31. Mai vorzeitig zu kündigen. Eigentlich hatte der gebürtige Bayer vor einer Entscheidung noch ein persönliches Gespräch mit dem neuen HSV-Sportchef Frank Arnesen führen wollen. Nun sieht Veh "keinen Bedarf mehr". Das Chaos um Vorstand Hoffmann ist für Veh zu groß, um sportliche Perspektiven zu sehen.
Einen sofortigen Rückzug vom Trainerposten des Vereins schloss der Coach jedoch aus. "Dass ich die Mannschaft jetzt nicht mehr erreiche, ist rein hypothetisch", stellte Veh fest. Dennoch fürchtet er einen Autoritätsverlust. "Der Einfluss auf die Spieler könnte natürlich sinken", mutmaßt Trainer Veh, der den HSV erst seit Sommer 2010 führte. Sportliche Kompromisse will er in den letzten neun Bundesliga-Partien aber nicht machen. Eljero Elia, der zuletzt selten zum Zug kam, gilt als Transferkandidat im Sommer. Spielpraxis könnte seinen Marktwert beispielsweise erhöhen. Für Veh soll trotzdem weiter nur die Leistung zählen. Auf Tabellenplatz sieben darf der HSV mit fünf Punkten Rückstand zumindest noch von einem Europa-League-Platz träumen.
Wer den HSV dann in der kommenden Spielzeit trainieren wird, ist noch offen. Ex-Hoffenheim-Coach Ralf Rangnick gilt als einer der Wunschkandidaten, auch Arnesens Landsmann Michael Laudrup, der derzeit bei Real Mallorca im Amt ist, wurde bereits gehandelt.
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