Marcell Jansen brauchte gar nichts mehr zu sagen. "Dennis hat's gesagt, und damit ist es gut", antwortete der Linksaußen auf die Frage, ob er ein Problem damit habe, dass noch immer nicht klar sei, welche Spieler, welcher Trainer und welcher Vorstand den HSV durch die kommende Saison begleiten sollen. "Natürlich denkt man als Spieler darüber nach, aber Dennis hat es richtig formuliert - das sollte zu dem Thema reichen", so Jansen. Gemeint war die Forderung von Teamkollege Dennis Aogo, im Verein müssten wichtige Personalien möglichst schnell entschieden werden. "Anders ist die wichtige Kaderplanung nicht voranzutreiben, weshalb "ich auf schnelle Entscheidungen dränge", sagt Aogo. Die aber wird es wohl nicht geben.

Zumindest deutet das Aufsichtsratsboss Ernst-Otto Rieckhoff an. Man habe keine Eile und werde alle Themen ohne Hektik abarbeiten. "Wir sind ja nicht tatenlos", so Rieckhoff, "wir arbeiten daran. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen." Vielmehr verweist der HSV-Chefkontrolleur darauf, dass sich jeder "besser um seine eigenen Belange" kümmern sollte. Womit er sicher recht hat. Allerdings scheinen diesbezüglich momentan nicht nur die Spieler den Erwartungen nicht gerecht werden zu können. Und: Auch der Aufsichtsrat sollte die Warnungen aus der Mannschaft ernst nehmen und alle Hindernisse für den angekündigten Umbruch aus dem Weg räumen. Angefangen bei den Personalien Trainer und Vorstand. Denn neben den aktuellen Spielern wollen auch mögliche Neuzugänge wissen, mit wem sie zusammenarbeiten.

Gojko Kacar hat fast ein halbes Jahr lang geschwiegen und wirkte sportlich unzufrieden. Jetzt ist er als Innenverteidiger durchgestartet, zeigte in der Rückrunde durchweg gute Leistungen. Gegen Wolfsburg hindert ihn jedoch eine Rotsperre am Eingreifen. Für den Serben rückt der wieder genesene Joris Mathijsen (siehe Bericht rechts) ins Team. Sorgen um seinen frisch erkämpften Stammplatz macht sich Kacar nicht. "Ich bleibe nur draußen, wenn wir gut spielen. Und ich freue mich sogar, wenn ich draußen bleiben muss, weil meine Konkurrenz dann eben so gut spielt, dass wir gewinnen." Er selbst glaube nicht, dass die Rote Karte aus Nürnberg Folgen hat: "Nein. Ich bin zum ersten Mal beim HSV richtig fit. Ich werde meine Chance bekommen. Und wenn ich dafür zehn Siege in Folge warten muss, mache ich das gern." Klingt gut.

Die HSV-Kolumne "Matz ab" finden Sie täglich im Internet unter www.abendblatt.de/matz-ab