Einmal und nie wieder. Am 1. Dezember 1957 geschah am Rothenbaum etwas Unfassbares: Uwe Seeler wurde vom Platz gestellt - das einzige Mal in seiner Laufbahn. Im Oberligaspiel gegen Bremerhaven 93 waren Abwehrspieler Horst Wagenbreth und "uns Uwe" aneinandergeraten, es gab ein hitziges Gefecht - und Schiedsrichter Walter Höfel (Braunschweig) schickte das Mittelstürmer-Idol vom Platz. Hat Seeler nachgetreten, wie HSV-Kapitän Jochen Meinke damals zitiert wurde? Heute erinnert sich Meinke nicht mehr an die Szene, und Uwe Seeler sagt: "Ich wollte, weil ich wütend war - aber ich habe es nicht getan." 33 Jahre später hat mich Horst Wagenbreths Sohn Bernd angeschrieben. Er sucht einen Filmbericht von diesem Spiel, speziell von diesem Vorfall. Ob ihm jemand helfen kann? Uwe Seeler sagt: "Ich habe davon nie etwas gesehen, damals stand nur eine Kamera auf der Tribüne." Der NDR hat im Archiv nichts gefunden. Übrigens: Seeler und Meinke werden an diesem Sonnabend auf der Tribüne sitzen, wenn es im Volkspark gegen den VfB Stuttgart geht. Als Optimist tippt der Ehrenspielführer natürlich "immer auf einen HSV-Sieg".

Das etwas andere Museum. Im Volkspark sammelt man nicht mehr nur Ausstellungsstücke. HSV-Museumschef Dirk Mansen führte ein Interview mit Günter Ristow - vor der Kamera. Der heute 90-jährige HSV-Fan wohnt in der Nähe von Kassel und plauderte mit Mansen über das Endspiel 1960, den 3:2-Sieg über Köln. Er erwähnte auch, wie schön es beim Endspielsieg gegen Hertha BSC war. Hertha BSC? Das war 1928 (der HSV siegte 5:2). Auszüge aus dem Interview werden in der Ausstellung zur Fangeschichte mit dem Titel "Wir stehen Schlange vor dem Stadion" von Februar an im Museum gezeigt.

Hauptsache drin. Robert Tesche, 23, steht nach eineinhalb Jahren beim HSV vor seinem 19. Einsatz. Diesmal als rechter Verteidiger. Auf dieser Position hat der Mittelfeldmann erst einmal in seiner Karriere gespielt (für Bielefeld, dazu einmal für den HSV links). "Ich spiele da, wo mich der Trainer hinstellt", sagt Tesche, der sich mit einer guten Leistung empfehlen will.

Der Ben-Hatira-Effekt. Vor einer Woche hatte Trainer Armin Veh überraschend Änis Ben-Hatira vor dem Hannover-Spiel in die "Startelf" gestellt - dann spielte doch Heung Min Son. Diesmal standen Ruud van Nistelrooy und Paolo Guerrero im Training in der B-Elf, Tunay Torun, der zuletzt in zwei Regionalligaspielen dreimal traf, im A-Team. Ob das auch wieder nur ein Bluff ist?

Die HSV-Kolumne "Matz ab" finden Sie täglich im Internet unter www.abendblatt.de/matz-ab