Der Ex-Meistertrainer hatte den HSV-Stürmer als “abwanderungswillig“ bezeichnet. Brisant gerade vor dem Spiel gegen Stuttgart.

Hamburg. Mladen Petric möchte momentan öffentlich lieber schweigen. Dabei redet er eigentlich ganz gern. Aber eben nicht über das Thema, das vor dem Spiel am Sonnabend gegen den VfB Stuttgart (15.30 Uhr, Liveticker auf abendblatt.de) viele HSV-Fans brennend interessiert. Was denkt der Kroate über einen möglichen Wechsel nach Stuttgart nach der Hinrunde? Zu jenem Verein, zu dem er am liebsten schon im Sommer gewechselt wäre.

Doch wie gesagt, Petric mag dieses Thema nicht. Ist der Kroate doch mehr denn je bemüht, sein Image zu korrigieren. Schließlich gilt der 29-Jährige in der Branche als "geschäftstüchtig", was im Profifußball gern mit Söldnermentalität gleichgesetzt wird. Am vergangenen Sonntag hatte der ehemalige Erfolgstrainer Udo Lattek Petric in der Sport1-Sendung "Doppelpass" als "abwanderungswillig" bezeichnet. Petric reagierte höchst verärgert: "Ich kenne diesen Mann nicht. Herrn Latteks Aussagen basieren auf Hörensagen und Halbwahrheiten. Eine gefährliche Mischung. Er sollte dies, auch in eigenem Interesse, sein lassen."

Petric gilt allerdings als einer, der für jeden Cent Gehaltserhöhung sofort den Verein wechselt. Und wenn er nicht gelassen wird, macht er selbst Druck. Petric indes beteuert seine Unschuld. Sein Berater Volker Struth sagt: "Es nervt uns, dass immer Mladen angegangen wird, wenn sich andere Vereine in Wechselphasen für ihn interessieren. Schließlich war nicht er in den besagten Fällen aktionistisch." Weder in Dortmund vor drei Jahren, als er sich schließlich für den HSV entschied. Noch im Sommer 2009, als der VfL Wolfsburg in Person vom damaligen VfL- und heutigen HSV-Trainer Armin Veh mit einem Millionenvertrag lockte. Und eben auch nicht in diesem Sommer, als der VfB Stuttgart anfragte und sich mit Petric bereits auf einen Vierjahresvertrag geeinigt hatte. Gehaltserhöhung inklusive. Allerdings lehnte der HSV ab, pochte auf den Vertrag bis 2012. Sehr zum Ärger von Petric, der klagte: "Ich spiele bei einem Klub, der mich abschieben wollte", so der Stürmer im August.

Seitdem hat Petric acht Bundesligaspiele absolviert, in 586 Spielminuten drei Tore erzielt. Hinzu kommen noch zwei DFB-Pokaltreffer in Frankfurt - eine ordentliche Quote. Und alles ist wieder gut. Behauptet der HSV, dessen Sportchef Bastian Reinhardt Petric als "unverkäuflich" betitelt. Und auch für Petric scheinen alle Wogen geglättet: "Ich bin froh, dass ich weiß, woran ich bin." Er sei es zudem satt, irgendwelche Gerüchte zu kommentieren, so der Angreifer, dessen Berater Volker Struth klarstellt: "Mladen wird im Winter nicht wechseln. Mladen bekennt sich zu 100 Prozent zum HSV."

Petric gilt aktuell als Hoffnungsträger. Auch für das brisante Duell mit seinem "Fast-Arbeitgeber" VfB Stuttgart am Sonnabend. Und er ist bemüht, dies einmal über eine Wechselperiode hinwegzuretten. Struth definitiv: "Selbst wenn etwas kommt, wir lehnen ab. Mladen erfüllt seinen Vertrag."