HSV-Linksverteidiger Marcell Jansen wird heute in Hamburg am verletzten Knie untersucht. Dennis Aogo hat Adduktorenprobleme.

Köln. Seine gute Laune lässt sich Marcell Jansen so schnell nicht nehmen. Als einer der ersten Nationalspieler spazierte die rheinische Frohnatur nach dem 1:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Belgien am Freitagabend durch die Katakomben des Stade Roi-Baudouin in Richtung des Mannschaftsbusses, grinste trotz seiner Knieverletzung und ließ sich hier und da auf ein kurzes Schwätzchen ein. Er habe nur eine kleine Reizung in der Kniekehle, nichts Ernstes, sagte der Linksverteidiger: "Ich lass mich heute Abend noch mal behandeln. Läuft alles gut, kann ich am Dienstag gegen Aserbaidschan wieder spielen."

Doch einen Tag später war dann selbst Jansen die gute Laune abhanden gekommen. Die Untersuchung beim DFB-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte ergeben, dass seine Knieblessur offenbar doch ernster als zunächst angenommen ist. Müller-Wohlfahrt schickte Jansen umgehend zurück nach Hamburg , wo der HSV-Profi heute eine umfassende Kernspinuntersuchung über sich ergehen lassen soll. "Für mich ist das natürlich sehr schade, da ich gerade wieder richtig fit war", sagte Jansen, der sich rechtzeitig zur WM in Südafrika von einem langwierigen Syndesmosebandriss erholt hatte. Und während im Länderspiel gegen Aserbaidschan erneut Vereinskollege Heiko Westermann Jansen ersetzen soll, muss HSV -Trainer Armin Veh im Hinblick auf das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonnabend experimentieren. Denn neben Jansen ist auch der Einsatz von Dennis Aogo fraglich. Der Stamm-Linksverteidiger musste am Sonnabend einen Belastungstest gegen die zweite Mannschaft des HSV wegen Adduktorenproblemen schon beim Aufwärmen abbrechen. Fallen beide aus, wäre Mittelfeldmann Zé Roberto eine Alternative, auch Tomas Rincon oder Gojko Kacar könnten aushelfen.

Bastian Schweinsteiger konnte gestern nicht trainieren. Er klagte über eine Oberschenkelblessur. Sein Einsatz am Dienstag ist nicht gefährdet.