Frankfurt/Hamburg. Stürmer Mladen Petric blieb in Frankfurt nur der Reservistenplatz, weil Paolo Guerrero wie erwartet im zentralen offensiven Mittelfeld auflaufen durfte. Mit Piotr Trochowski und Bald-Rückkehrer Dennis Aogo wird sich die Konkurrenzsituation beim HSV noch weiter verschärfen. Für Trainer Armin Veh eigentlich eine erstrebenswerte, aber nicht nur erfreuliche Situation.

Abendblatt:

Herr Veh, wie lebt es sich als Trainer damit, große Namen herausnehmen zu müssen?

Armin Veh:

Ich habe natürlich als Trainer lieber die Qual der Wahl als sechs, sieben Verletzte. Fußball ist ein Wochengeschäft, elf spielen, elf sitzen auf der Bank oder der Tribüne, da wird es immer Härtefälle geben. Aber die Entscheidungen zu treffen, ist nicht nur angenehm. Es ging ja in Frankfurt nicht nur um Petric, sondern auch um Robert Tesche, der siebeneinhalb Wochen richtig gut trainiert hat und trotzdem nicht im Kader war, weil ich zwei Stürmer, zwei Offensive und zwei Abwehrspieler brauchte. Das war nicht schön, geht aber nicht anders, wenn ich nicht politische Entscheidungen treffen will.

Was meinen Sie genau?

Einen höher angesiedelten Spieler zu bevorzugen. Aber in der Politik sieht man ja, was dabei herauskommt. Dort muss man zuweilen Dinge sagen und tun, damit man gewählt wird, obwohl man im Grunde weiß, dass es Blödsinn ist. In diesem Sinne zu handeln, dazu habe ich keine Lust.

Lust hatten Sie dagegen, dem etwas verwunderten Eljero Elia seine Auswechslung noch am Spielfeldrand zu erklären.

Ich habe ihm nur gesagt, dass er nicht traurig sein muss, dass man ausgewechselt wird. Das passiert immer wieder. Er ist prinzipiell ein junger Spieler, mit dem man öfter reden muss.

Was vermissen Sie noch?

Er hat unheimliche Fähigkeiten, muss es aber schaffen, diese konstant über Jahre rüberzubekommen, erst dann ist er ein guter Spieler für mich. Er muss zum Beispiel torgefährlicher werden, ähnlich wie Pitroipa. Am Ende zählt ganz einfach, was bei den Bemühungen herauskommt.