Hamburg. Zeitliche Grenzen lässt sich der HSV nicht diktieren. "Schnellschüsse", so hatte es Vorstandsboss Bernd Hoffmann gesagt, "sind ausgeschlossen." Dennoch ist es ein Spiel auf Zeit, das der HSV spielt, oder besser: aus finanziellen Gründen spielen muss.

Wackelige Transfers sind dabei fast schon einkalkuliert. Wie bei Ibrahim Afellay vom PSV Eindhoven. Der niederländische Nationalspieler lässt den HSV seit Wochen zappeln, hat bereits seinen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen. "Wir wissen, was wir wollen, und bleiben geduldig", hat Bastian Reinhardt erklärt. Allerdings binde der Afellay-Deal auch Gelder, die der HSV anderweitig benötigen könnte. Ein finanzieller Spielraum besteht nicht (mehr).

Es muss für alle Fälle eine Lösung parat stehen. Wie mit Herthas Gojko Kacar, der für den Fall einer Afellay-Absage eingeplant ist. Oder in der Innenverteidigung. Hier verhandelt der HSV mit Schalkes Heiko Westermann. Parallel haben die Hamburger ihr Interesse an Stuttgarts WM-Fahrer Serdar Tasci angemeldet. Zudem berichtet die portugiesische Zeitung "O Jogo", der HSV sei an Benfica Lissabons Verteidiger Luisao, dem Bruder des nach Brasilien verliehenen Alex Silva, interessiert."Wir müssen mehrgleisig planen", so Reinhardt, "bis der erste Stein fällt und alles ins Rollen kommt." Wann der fällt, bestimmt allerdings nicht der HSV.