Er ist nicht nur erfolgreicher Spediteur, sondern Fußballfan von klein auf - schon als Junge stand er hinterm Tor des HSV am Rothenbaum. Jetzt stellt Klaus-Michael Kühne, 73, Mehrheitseigner der Kühne+Nagel International AG, seinem Klub 15 Millionen Euro für den Kauf neuer Spieler zur Verfügung. Sogar Ehefrau Christine, früher Bayern-Fan, jubelt mittlerweile für die Rothosen aus der Stadt, in der Kühne geboren wurde, aufwuchs und mit dem Ausbau seines Imperiums begann.

Der Sprung an die Spitze des von seinem Großvater gegründeten Unternehmens war mit 29 Jahren "sehr früh", sagt Kühne. "Ich war noch zu unerfahren und übermütig." Obwohl sein Vater Alfred ihm den Berufsweg vorgab, habe er "schnell Feuer gefangen".

Von seinen Erfolgen hat auch Hamburg profitiert. Mehr als 100 Millionen Euro hat das Unternehmen in zwei Logistikcenter und die Deutschlandzentrale in der HafenCity investiert. Und nicht nur in den HSV steckt Kühne Millionen. Er gehört zu den Rettern von Hapag-Lloyd, spendet für die Elbphilharmonie, die Oper und die Kühne School of Logistics and Management. Am heutigen Firmensitz, im 800 Meter hoch gelegenen Schweizer Schindellegi, fehlen ihm "der Hafen und das pulsierende Leben" der Großstadt. Wenn er in Hamburg ist, genießt er die Atmosphäre seiner Geburtsstadt beim Joggen durch den Alsterpark oder um die Alster. Sein Frühsport beginnt um 6.45 Uhr.