Bis ins Jahr 2015 soll der neue Vertrag des Offensivmanns laufen. Arslans Gehalt beim HSV wird sich wohl mehr als verdreifachen.

Hamburg. Er frühstückt morgen noch bei seinen Eltern in Paderborn. Anschließend macht sich Tolgay Arslan auf den Weg nach Hamburg zu dem Termin, auf den er jahrelang gehofft hatte. "Wenn alles glattläuft, unterschreibe ich dort meinen neuen Vertrag bis 2015", sagt der Mittelfeldspieler.

Es ist für den 21-Jährigen die lang ersehnte Beförderung. Aus dem Talent mit Profistatus - wie sich Arslan zuletzt selbst beschrieb - wird der vollwertige Bundesligaprofi. "Ich komme endlich an", freut sich Arslan, wissend, dass er einen mühsamen Weg hinter sich hat. Im Juli 2009 von der U19 von Borussia Dortmund fand der damals 18-Jährige den Weg zu den HSV-Profis. Vertraglich ließ er sich damals zusichern, immer bei den Profis mittrainieren zu dürfen - durchsetzen konnte er sich dennoch nicht. Die Folge: 2010 wurde Arslan eine Liga tiefer an Alemannia Aachen verliehen. Hier überzeugte er. So sehr, dass er im Juli 2011 vom HSV zurückgeholt wurde - und wieder scheiterte.

Diesmal allerdings an einer schweren Knöchelverletzung, die ihm Wolfsburgs Ashkan Dejagah in einem Testspiel in der Vorbereitung zugefügt hatte. Erst am 22. Spieltag, beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach (1:1), stand Arslan zum ersten Mal in der Startelf. "Er hat uns seitdem komplett überzeugt", lobt Sportchef Frank Arnesen, der ihm den neuen Vertrag unterbreitete. Vier Seiten, die die neue Nummer 18 des HSV finanziell unabhängig machen dürften. Immerhin verdreifacht Arslan sein Jahresgehalt von 180 000 auf rund 600 000 Euro. "Über Zahlen spreche ich nicht", stellt Arslan klar. "Nur so viel: Es ist mein erster großer Vertrag."

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Zum Feiern ist ihm trotzdem nicht zumute. Im Elternhaus knallen keine Sektkorken, es gibt Hausmannskost wie immer. Auch große Ausgaben werde es vorerst nicht geben. Das gelte so lange, bis er das erste Mal in der Startelf stehend ein Spiel mit dem HSV gewinnt. "Dann gibt es eine Rolex", sagt Arslan, dessen Vater weiterhin seine Finanzen kontrolliert. "Er passt auf, dass ich nicht abdrehe. Wir wissen, dass es ein großer Schritt für mich ist, dem aber noch sehr viele weitere folgen müssen."

Tolgay Arslan weiß allerdings auch, dass der HSV gerade auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld händeringend einen Spieler sucht. Sorgen macht er sich dennoch nicht. "Im Gegenteil, es motiviert mich", sagt Arslan. "Ich werde mich durchsetzen, das weiß ich."