Der Serbe, der den gesperrten Verteidiger hätte ersetzen können, verletzte sich im Training

Hamburg. Es dauerte nur Bruchteile einer Sekunde, ehe sich beim Training der Reservisten am Ostermontag eine Traube um den auf dem Rasen liegenden Slobodan Rajkovic gebildet hatte. Mit einem Schrei war der Serbe nach einem Zweikampf mit Tomas Rincon zu Boden gegangen und hielt sich das linke Knie. Der herbeigeeilte Mannschaftsarzt Philip Catala-Lehnen zögerte nicht lange, fuhr Rajkovic im Golf-Cart umgehend zurück in den Kabinentrakt und organisierte zeitgleich per Mobiltelefon alle weiteren Vorkehrungen im Universitäts-Krankenhaus Eppendorf (UKE). Nach der anschließenden Kernspinuntersuchung gab es aber noch am frühen Abend zumindest eine partielle Entwarnung: Der befürchtete Kreuzbandriss blieb aus. Wegen einer Innenbandreizung dürfte Rajkovic trotzdem mindestens drei Spiele pausieren müssen.

"Die Personallage in der Defensive wird langsam kritisch", sagte Trainer Thorsten Fink, der im Hinblick auf das so wichtige Spiel gegen Hoffenheim am Mittwoch (20 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) nun bereits den dritten Ausfall eines Abwehrspielers verkraften muss. So fehlt neben dem am Sprunggelenk verletzten Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier und Rajkovic auch der gelbgesperrte Linksverteidiger Dennis Aogo, der die Reise in den Kraichgau als Fan antreten möchte. "So langsam gehen mir die Optionen aus", sagte Fink, der noch unmittelbar nach dem Remis gegen Leverkusen damit geliebäugelt hatte, Rajkovic als Ersatz für Aogo gegen Hoffenheim spielen zu lassen. Statt des Pechvogels des Osterwochenendes bleibt nun lediglich Mittelfeldmann Marcell Jansen übrig, der für eine Partie als Linksverteidiger aushelfen könnte. "Natürlich würde ich mich in den Dienst der Mannschaft stellen", sagte Jansen, den wiederum Gökhan Töre im Mittelfeld ersetzen könnte.

Bereits festgelegt hat sich Fink ein weiteres Mal auf Jeffrey Bruma als Diekmeier-Ersatz. "Jeffrey hat seine Sache gegen Leverkusen sehr ordentlich gemacht. Mit ihm haben wir eine richtig gute Lösung auf der rechten Abwehrseite gefunden", sagte der Trainer, der auch mit seinen Innenverteidigern Heiko Westermann und Michael Mancienne zufrieden war. Durch Rajkovics Zwangspause dürfte sich an dem Pärchen in der Abwehrzentrale bis zum Saisonende auch nichts mehr ändern.

Eine sofortige Veränderung dürfte es im Hinblick auf die Partie gegen Hoffenheim dagegen im zentral-defensiven Mittelfeld geben, wo Robert Tesche eine weitere Einsatzchance ungenutzt ließ. Sowohl Gojko Kacar, der gegen Bayer eine Gelbsperre absitzen musste, als auch der wieder genesene Tomas Rincon dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz an der Seite David Jarolims machen - vorausgesetzt, es verletzt sich kein weiterer Profi im Abschlusstraining um 11 Uhr.