Eine Würdigung von Alexander Laux

Wer an Peter Krohn und den HSV denkt, dem kommt zwangsläufig eine der erfolgreichsten Phasen des Klubs in den Sinn mit dem DFB-Pokal-Sieg 1976 sowie dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1977. Als Präsident (1973-75) und Manager (1975-77) erwarb sich Krohn mit Aktionen wie "Fans kaufen Stars", als Zuschauer freiwillig zwei Mark mehr für ihre Eintrittskarten zahlen konnten, zu Recht den Ruf eines Pioniers des modernen Fußballmarketings.

Wenn Krohn anlässlich seines heutigen 80. Geburtstags an dieser Stelle den Abendblatt-Oscar für sein Lebenswerk erhält, dann aber nicht nur wegen seiner Verdienste aus dieser Zeit. Als "einfaches Mitglied", wie er sich seit dem Ende seiner Aufsichtsratstätigkeit (1998-2001) bezeichnet, betätigt sich Krohn seit Jahren als wertvoller Wächter der Rechte der Basis. Ihm ist es zu verdanken, dass es mit Oliver Scheel heute einen Vorstand für Mitgliederbelange gibt.

Die drei Buchstaben H, S und V standen für Krohn nie nur für eine Profimannschaft, sondern für einen Verein, den erst seine Mitglieder zu etwas ganz Besonderem machen, indem sie sich persönlich engagieren, gemeinsam um die Ausrichtung des Klubs diskutieren und notfalls auch streiten, quer durch alle Generationen.

Unbequem und mutig zu sein, den HSV immer wieder neu zu entdecken und zu erfinden, all das sind Dinge, die man von Krohn lernen kann. Er hat in den 70er-Jahren bewiesen, dass man einen Klub aus den sportlichen und finanziellen Niederungen mit viel unternehmerischem Geist in kürzester Zeit wieder ganz nach oben führen kann. Bitte nachmachen!