HSV-Profis zeigen sich im Training giftig: Jacopo Sala trat Ivo Ilicevic von hinten in die Hacke. Der Adler-Transfer wird nicht vor Freitag fix.

Hamburg. Sieben Punkte Rückstand auf Platz sieben, sieben Punkte auf Platz 16 - viel geht beim HSV in dieser Saison wohl nicht mehr. Doch im Training war gestern dennoch erstaunlich viel Feuer im Team. So trat Jacopo Sala seinem direkten Konkurrenten um den Platz im rechten Mittelfeld, Ivo Ilicevic, von hinten in die Hacken, was zu einem kurzen, aber intensiven Wortgefecht führte. "Wenn man emotional bei der Sache ist, passiert das schon mal", sagte Ilicevic. "Der Konkurrenzkampf auf der Position ist hoch."

In der Tat lichten sich die Verletzten beim HSV von Woche zu Woche. Trainer Thorsten Fink sprach unlängst davon, "dem einen oder anderen Spieler wehtun zu müssen", da er trotz guter Trainingsleistungen nicht im Kader stehen wird. Den beiden Zankhähnen von gestern wird dieses Schicksal gegen Stuttgart am Sonnabend (15.30 Uhr) zwar erspart bleiben, doch Fink hatte sich bereits am Montag festgelegt, Sala in der Startelf durch Ilicevic zu ersetzen - dem Italiener bleibt nur die Bank.

So richtig ist Ilicevic beim HSV noch nicht angekommen. Mit vielen Vorschusslorbeeren aus Kaiserslautern geholt, wurde er nach seiner Rotsperre immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. "Gerade die letzten Wochen waren nicht einfach für mich, aber der Trainer hat mir durch Gespräche das Gefühl gegeben, dass meine Zeit noch kommt. Nun ist meine Wade wieder in Ordnung, jetzt will ich mich festspielen", sagt der 25-Jährige.

Dieses Ziel ist auf den Außenpositionen im Mittelfeld des HSV jedoch nicht ganz einfach zu erreichen. Neben Sala und Ilicevic kämpfen auch Marcell Jansen, Zhi Gin Lam und Gökhan Töre um einen Platz in der Anfangsformation. Letzterer macht im Training nach seiner Meniskusoperation einen erstaunlich fitten Eindruck und ist spätestens beim Auswärtsspiel auf Schalke wieder eine Option. Ilicevic ist dennoch nicht bange: "Ich weiß, was der Trainer von mir verlangt. Es gilt, die Balance zu finden zwischen einem kräftezehrenden Dribbling und dem einfachen Pass, um auch noch Power für den Weg nach hinten zu haben."

Unterdessen zögert sich der Medizincheck von Torwart René Adler hinaus . Es fehlen noch Blutbilder aus dem Labor, die für heute erwartet werden. Sportchef Frank Arnesen kommt erst am Freitag aus Spanien wieder nach Hamburg, demnach geht der Transfer vorher wohl nicht über die Bühne. "Bevor mich der HSV-Vorstand nicht informiert, werde ich auch keine Sitzung einberufen", sagte Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff.