Der 21-jährige Tolgay Arslan hofft nach seiner Tor-Premiere beim HSV auf eine große Zukunft

Hamburg. Ohne Fußball geht es für Tolgay Arslan nicht. Das trainingsfreie Wochenende nutzte der Deutsch-Türke zu einem Besuch in seiner Heimat. Logisch, dass der Offensivmann am Sonntag seinen 14-jährigen Bruder Koray zu einem Turnier mit dessen Paderborner Klub begleitete.

"Ich wurde sehr herzlich von den Freunden und der Familie empfangen", genoss Arslan den Trubel nach dem erstmaligen Startelf-Einsatz seit seiner Rückkehr aus Aachen und dem Treffer zum 1:1-Ausgleich gegen Mönchengladbach. "Ich danke dem Verein, der mir die Chance gegeben hat nach siebenmonatiger Verletzungszeit, das ist nicht üblich. Jetzt bin ich endlich beim HSV angekommen." 2009 war er von Borussia Dortmund nach Hamburg gewechselt, nach seiner Saison mit fünf Einsätzen jedoch bis Sommer 2011 an die Alemannia verliehen worden.

Dass sich der 21-Jährige, der von der Knieblessur Mladen Petrics profitierte, seinen Einsatz verdient hatte, unterstrich David Jarolim: "Es zahlt sich eben aus, auch neben dem Fußballplatz hart zu arbeiten." Gemeinsam mit dem Tschechen absolvierte Arslan in den vergangenen Monaten zweimal pro Woche mit Konditionstrainer Nikola Vidovic ein spezielles Aufbauprogramm für eine bessere Schnelligkeit und Koordination. Und wenn es nach dem ehrgeizigen Arslan geht, war die Partie in Mönchengladbach erst der Anfang: "Ich will eine große Zukunft beim HSV. Natürlich habe ich noch Luft nach oben, aber der Trainer steht auf mich. Und ich bin ein Arbeiter."

Noch bis 2013 steht der 1,80 Meter große beidfüßige Offensivspieler, der zuletzt im März 2011 für die deutsche U20-Auswahl auflief, in Hamburg unter Vertrag. "Tolgay erinnert mich ein wenig an Jacopo Sala, der auch gleich getroffen hat" (gegen die Bayern, die Red.) , sagte Frank Arnesen, "ihn zeichnet ein unglaubliches Selbstvertrauen am Ball aus, er antizipiert sehr gut seine Umgebung und weiß immer, wo sein Gegner steht."

Ganz bewusst habe er sich gemeinsam mit Thorsten Fink gegen ein weiteres Leihgeschäft im Winter entschieden, so der Sportchef: "Wir wollen wissen, was er kann. Er hat jetzt drei Monate Zeit, uns das hier zu zeigen. Im April wollen wir uns dann zusammensetzen. Im Sommer sollte alles klar sein." Heißt wohl: Überzeugt das Talent die sportliche Führung, ist eine vorzeitige Vertragsverlängerung denkbar. Falls nicht, käme ein Verkauf in Betracht.

Gegen Stuttgart rückt am Sonnabend erst mal wieder Petric in den Sturm, doch Arslan hofft auf weitere Einsätze: "Mal schauen, ob der Trainer eine andere Position für mich findet." Ohne Fußball geht es eben nicht.