Hamburg. Als Bernd Wehmeyer am Donnerstagabend den Anruf seines ehemaligen Mannschaftskollegen Ditmar Jakobs entgegennahm, freute er sich über die Stimme seines langjährigen Freundes. Als diese brüchig wurde und von dem Schlaganfall des gemeinsamen Freundes und ehemaligen Mannschaftskameraden Holger Hieronymus berichtete, wich Wehmeyers Freude dem Schock: "Damit rechnet niemand", so der HSV-Klubmanager, "ich war tief getroffen. Zumal ich noch am Montag mit Holger gesprochen hatte und alles in Ordnung schien."

Ohne Vorwarnung war Hieronymus schon am Dienstag in seiner Frankfurter Wohnung mit einem Schlaganfall zusammengebrochen. Erst nach einiger Zeit fand ihn dort seine Frau und alarmiert den Rettungswagen. "Wir haben der Familie unsere volle Unterstützung zugesagt und vertrauen in die Kunst der Ärzte. Wenn es nötig sein sollte, werden wir alle Spezialisten verfügbar machen, die Verbindungen zum deutschen Spitzenfußball haben", sagte Ligaverbandspräsident Reinhard Rauball, der mit einer längeren Auszeit seines stellvertretenden Geschäftsführers rechnet.

Hieronymus, der sich weiterhin auf der Intensivstation befindet, war bis August 2002 Sportchef beim HSV, mit dem er 1983 den Europapokal der Landesmeister gewonnen hatte. Von 1979 bis 1984 absolvierte er 121 Bundesligaspiele für den HSV, ehe er seine Laufbahn nach einem Zusammenprall mit dem Mannheimer Fritz Walter wegen eines Kreuzbandrisses sowie Meniskus- und Knorpelschadens schon mit 26 Jahren beenden musste. "Meine Frau und ich sind seit 30 Jahren sehr eng mit der Familie Hieronymus befreundet. Wir sind in Gedanken bei ihm", sagt der hörbar geschockte Jakobs, "wir hoffen und beten für unseren Freund." Mehr ist im Moment nicht zu machen. Leider.