Bochum. Es gibt Tage, an denen passt einfach alles. Wie bei David Jarolim in Bochum. Entsprechend gelöst präsentierte sich der HSV-Kapitän nach dem zweiten Sieg innerhalb von vier Tagen (Donnerstag gewann Hamburg 3:1 in Lüttich).

Abendblatt:

Herr Jarolim, Sie wirken gelöst...

David Jarolim:

Das bin ich auch. Wir hatten hier in Bochum das erwartet schwere Spiel und haben es gewonnen. Der VfL hat nur auf unsere Fehler gewartet, und wir haben uns auch zwei geleistet. Zum Glück wurde nur einer davon bestraft. Dieser Sieg und der aus Lüttich in der Europa League geben uns die Ruhe für die nächsten Aufgaben. Wichtig wird sein, dass wir uns in der spielfreien Woche regenerieren und noch einmal durchstarten.

Was ist noch drin für den HSV in der Bundesliga?

Wir sind wieder da, vollständig. Mit uns muss gerechnet werden, und das wollen wir beweisen. Ich gehe davon aus, dass wir nicht nur den sechsten Platz verteidigen, sondern jetzt noch mal weiter oben angreifen.

Wie bitte? Weiter oben? Glauben Sie etwa noch an die Champions League?

Ich glaube immer an alles, was rechnerisch noch möglich ist. Aber in erster Linie geht es uns darum, am Ende einen internationalen Wettbewerb zu erreichen. Und auf dem Weg dahin war der Sieg in Bochum elementar wichtig.

Nach Lüttich haben Sie den neuen Mannschaftsgeist beschworen. Was macht die Mannschaft jetzt anders als vorher?

Wir gewinnen, ganz einfach.

Was zum ersten Mal in diesem Jahr nach einem Europa-League-Spiel geglückt ist...

Ist das so? Das wusste ich nicht. Aber es spricht doch für unsere Form. Das war eine super Woche, mit der wir uns sehr viel von dem zuletzt verloren geglaubten Selbstvertrauen zurückgeholt haben. Es gibt in der Liga noch zwölf Punkte zu holen, die wir alle haben wollen. Dazu das Halbfinale in der Europa League - ich glaube, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden, diese Saison noch erfolgreich abzuschließen.

War der Sieg auch wichtig für Trainer Bruno Labbadia?

Natürlich. Jeder Sieg ist wichtig für den Trainer. Ich glaube, dass die letzten beiden Spiele deutlich gezeigt haben, wozu wir als Team in der Lage sind. Das ist die größte Erkenntnis. In erster Linie war dieser Sieg wichtig für uns als Mannschaft. Und da zählt der Trainer selbstverständlich dazu.