Lüttich/Hamburg. Mit bester Laune stieg Paolo Guerrero gestern Vormittag aus dem Flugzeug am Flughafen Fuhlsbüttel. Nach den wahrscheinlich abwechslungsreichsten Tagen in seinem Leben konnte sich der Peruaner ein breites Grinsen nicht verkneifen. Im Abendblatt sagt der HSV-Angreifer über ...

... den Einspruch gegen die vom DFB verhängte Fünf-Spiele-Sperre: "Wir haben lange überlegt und uns am Ende entschieden, Einspruch einzulegen. Ich werde kämpfen und zur mündlichen Verhandlung nach Frankfurt fahren. Ich hoffe, dass die Sperre doch noch reduziert wird, auch wenn ich dann vielleicht eine höhere Geldstrafe zu befürchten habe."

... die schwierigen Tage nach dem Flaschenwurf am Sonntag: "Der Trainer und die Mannschaft haben mich toll unterstützt. Ihre Reaktion hat mir sehr geholfen und mich unheimlich glücklich gemacht. Auch die Fans in Lüttich haben super reagiert."

... über sein Tor gegen Lüttich: "Nach all dem, was passiert ist, war das natürlich ein ganz besonderes Tor für mich. Die ganze Mannschaft hat das Tor mit mir gefeiert."

... seine Ziele bis zum Ende der Saison: "Sollte ich tatsächlich bis zum Saisonende in der Bundesliga gesperrt bleiben, dann will ich der Mannschaft unbedingt in der Europa League weiterhelfen, die ist jetzt mein Wettbewerb. Ganz Hamburg freut sich auf das Finale, das wir mit aller Macht erreichen wollen."

... seine Zukunft nach Saisonende: "Ich bin mir sicher, dass ich noch mal für den HSV in der Bundesliga auflaufen werde - wenn nicht in dieser Saison, dann in der nächsten. Ich habe immer betont, dass ich mich sehr wohl in Hamburg fühle. Es ist eine tolle Stadt mit tollen Leuten. Hamburg ist meine zweite Heimat."

... die stockenden Vertragsverhandlungen: "Über Geld will ich eigentlich nicht reden, aber Geld ist definitiv nicht alles im Leben. Ich möchte da bleiben, wo mich die Leute mögen."

... die vermeintliche Heilung seiner Flugangst: "Wenn ich starke Magen-Darm-Probleme habe, kann ich nicht fliegen. Ich kann nur fliegen, wenn ich mich gut fühle - und momentan fühle ich mich gut. Ich trinke keinen Alkohol und esse nur wenig Fett. Zuletzt hatte ich zu oft in Restaurants gegessen, was nicht gut für mich war. Jetzt ist mein Cousin aus Peru in Hamburg und kocht für mich.