Für Millionen Fußball-Fans ist der FC Bayern das große Feindbild. Untrennbar pappt das Etikett "Die kaufen sich den Erfolg doch nur zusammen" am Vereinslogo. Übersehen wird dabei gern, dass die Bayern auch beim 1:0 im Pokal-Halbfinale bei Schalke 04 mit Lahm, Schweinsteiger, Badstuber, Contento und Müller gleich fünf Spieler aus der eigenen Jugend in der Startformation aufboten.

Die Talent-Bilanz des HSV ist dagegen erschütternd. Allein Tunay Torun gehört zum Stamm - eine katastrophale Rendite der Millionen-Investitionen in den Nachwuchs. Daher ist es nur konsequent, dass der neue Sportchef Urs Siegenthaler neue Wege gehen wird - auch bei der Zusammenstellung des Bundesliga-Teams. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass der HSV zu viele Profis hat, die mit Vorliebe nörgeln und jammern, statt einfach mal gut zu kicken. Siegenthalers Weg wird langwierig. Aber er ist vor allem eins: alternativlos.